Tunnelanschlagsfeier

Der Brenner Basistunnel – die Milliarden Baustelle

Tirol
18.03.2015 13:08
Der Brenner Basistunnel startet in eine neue Ära: Es wird mit dem Bau der beiden Hauptstollen begonnen, die am Ende von 11 Jahren Bauzeit 55 Kilometer lang sein werden.

Vor den Toren Innsbrucks entsteht der Brenner Basistunnel, mit 8,5 Milliarden Euro Projektvolumen eines der größen Bauvorhaben Europas. Während sich die Arbeiten bis dato hauptsächlich auf den Bau des Erkundungsstollens konzentrierten, sind nun auch die Haupttunnel an der Reihe. Auf Südtiroler Seite wurde damit schon begonnen, jetzt ist es auch in Nordtirol so weit.

Prominenz bei Tunnelanschlagsfeier

Zur offiziellen Tunnelanschlagsfeier am Donnerstag haben sich hochrangige Ehrengäste angesagt, allen voran EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc, die Verkehrsminister Alois Stöger, Alexander Dobrindt, Maurizio Lupi, die drei Landeshauptleute der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sowie die Bahnchefs Christian Kern (ÖBB) und Michele Elia (Italienische Staatsbahnen).

Schauplatz ist das Ahrental, von wo aus Anfang Jänner die Vortriebsarbeiten des 380 Millionen Euro schweren Bauloses Tulfes-Pfons begonnen haben.

Komolexes Tunnelsystem

Der Basistunnel ist kein Einzelbauwerk, sondern ein komplexes Tunnelsystem: Die beiden Hauptröhren sind rund 8 Meter groß und verlaufen parallel in einem Abstand von 70 Metern. 12 Meter darunter befindet sich der Erkundungsstollen mit 6 Meter Durchmesser. Dieser wird zuerst gebohrt und dient dazu, zusätzliche Erkenntnisse über das Innere der Berge zu gewinnen, um somit die Ausführung der beiden Haupttunnel präziser planen zu können. Über den Erkundungsstollen wird das Aushubmaterial der Haupttunnelröhren abtransportiert. In weiterer Folge dient er zur Ableitung des (relativ warmen) Bergwassers, das später in Innsbruck zur Energiegewinnung genutzt werden soll.

300 Menschen arbeiten derzeit auf Baustelle

Zurzeit arbeiten mehr als 300 Menschen auf den Baustellen des BBT. Zu Spitzenzeiten, mit Beginn der Hauptbaulose 2016, wird diese Zahl merklich steigen: Es werden über 700 Posten pro Jahr nur an den Baustellen geschaffen werden. Davon profitieren wiederum Handels- und Dienstleistungsbetriebe jeglicher Art in der Umgebung – gilt es doch, jahrelang Hunderte Arbeiter zu beherbergen und zu versorgen.

Längster Eisenbahntunnel der Welt

2026 soll das "Jahrhundertbauwerk" fertig sein. Personenzüge brausen dann mit 200 km/h, Güterzüge mit 120 km/h durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt, der 64 Kilometer lang sein wird, das Teilstück der bestehenden Umfahrung Innsbruck mitgerechnet. Die Fahrtzeit zwischen Innsbruck und Bozen wird sich von derzeit 2 Stunden auf eine Stunde verkürzen. Der ICE zwischen München und Verona wird nur noch 3 Stunden statt aktuell 5,5 benötigen.

Prognostizierte Gesamtkosten von 8,5 Milliarden Euro

Die prognostizierten Gesamtkosten inklusive Vorsorge für "vorhandene, aber nicht identifizierbare Risiken": 8,5 Milliarden Euro. Davon tragen die EU 40 Prozent und Italien und Österreich jeweils 30 Prozent.

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