IT-Messe

CeBIT: Merkel fordert von China fairen Wettbewerb

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17.03.2015 09:32
Die weltgrößte Computermesse CeBIT ist am Montag in Hannover in den ersten Publikumstag gestartet. Bei der Eröffnung am Vorabend forderte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel von China fairen Wettbewerb ein: "Unternehmen und Investoren haben ein natürliches Interesse daran, zu wissen, unter welchen Rahmenbedingungen sie arbeiten: Berechenbarkeit, Verlässlichkeit, Gleichbehandlung der verschiedenen Unternehmen in unseren Ländern." Viele ausländische Geschäftsleute in China haben derzeit das Gefühl, dass einheimische Firmen bevorzugt behandelt werden.

Den traditionellen Eröffnungsrundgang am Montag machte dann Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel statt Merkel. Er begann den Rundgang am Stand des diesjährigen Partnerlandes China.

Die Branchenschau läuft noch bis Freitag und hofft auf gut 200.000 Besucher. Die Veranstalter machten die CeBIT, die einst auch viele Privatleute besuchten, zu einer vor allem auf Unternehmen ausgerichteten Messe. Ein Schwerpunkt ist die IT-Sicherheit. Neben der Zukunft des Verkehrs geht es auch um Attacken auf wichtige Infrastruktur.

Digitalisierung im Zentrum der CeBIT
Im Mittelpunkt der CeBIT steht in diesem Jahr vor allem der große Wandel durch die Digitalisierung. "In der Wirtschaft wird kein Stein auf dem anderen bleiben", warnte der Präsident des Branchenverbands Bitkom, Dieter Kempf, bei der Eröffnungsfeier. Vor allem die Vernetzung aller Maschinen und Geräte und das neue Geschäft mit den dabei erhobenen Daten werden nach Einschätzung von Experten ganze Branchen umpflügen.

Pünktlich zur CeBIT zeigen zwei Studien, wie groß die Gefahr einer verschleppten Digitalisierung für die deutsche Wirtschaft wäre. So ließ der Industrieverband BDI die Unternehmensberatung Roland Berger berechnen, welche Einbußen drohten, sollte die Industrie die Verschiebung der Geschäftsmodelle in den IT-Bereich nicht konsequent genug vorantreiben. Demnach ergäben sich allein für Deutschland bis zum Jahr 2025 rund 220 Milliarden Euro Wertschöpfungsverluste, wie die "Welt am Sonntag" aus der Studie berichtete. Wertschöpfung umfasst den Mehrwert, den Produktion und Dienstleistungen bringen.

Noch fehlen Investitionen und Know-how
Zudem befragte der Beratungskonzern EY die Unternehmen direkt. Laut der repräsentativen Studie droht dem Wirtschaftsstandort Deutschland ein Dilemma: Obwohl der Druck zur Digitalisierung im internationalen Vergleich gerade für die deutsche Unternehmenslandschaft am größten ist, können sich die Betriebe in Deutschland dem Wandel nicht so stellen, wie sie gerne würden. Zentrale Hemmschuhe: Budget- und Fachkräftemangel.

Laut der EY-Studie wird zwar einiges angestoßen, doch die Digitalisierung genieße noch nicht den nötigen Vorrang - oder es fehle schlicht das Know-how, um die gewünschten Projekte auch umsetzen zu können. So ließen sich etwa die Schweiz, Schweden und Südkorea die Vorbereitung auf die digitale Revolution spürbar mehr kosten, als es in Deutschland der Fall sei.

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