Wie tief der Fall der einst so übermächtigen Kärntner Freiheitlichen wirklich ist, lässt sich anhand einiger Zahlen nachvollziehen. Es zeigt sich: Seit sechs Jahren geht es ohne Netz oder Bremsfallschirm nach unten. Vergleichen wir also 2009, das Jahr der "Jörg-Haider-Gedenkwahlen", mit der Gegenwart.
Enorme 44,89 Prozent erzielte das damalige BZÖ bei den Landtagswahlen 2009, dazu kann man noch die 3,7 Prozent der FP rechnen. Bei den Landtagswahlen 2013 kamen die Freiheitlichen gerade noch auf 16,8 Prozent. Vor sechs Jahren bedeutete das einen Landeshauptmann und drei Landesräte – jetzt ist es mit Müh’ und Not ein Landesrat.
Jeder zweite Wähler ging verloren
Noch dramatischer der Absturz in absoluten Zahlen. Entschieden sich bei den Landtagswahlen 2009 noch 159.926 Kärntner für das BZÖ und bei den gleichzeitigen Gemeinderatswahlen 110.830, waren es bei den Gemeinderatswahlen am 1. März nur 56.696. Grob gesagt: Jeder zweite Wähler ging verloren. Dazu der Klagenfurter Bürgermeister, sieben weitere Gemeinde-Chefs und unzählige Mandate. Die Freiheitlichen der Gegenwart sind zu einer recht unbedeutenden Kleinpartei abgestürzt.
"Man bringt uns nicht um"
Parteiobmann Christian Ragger übt sich trotzdem in Optimismus. "Wir bereiten uns auf die Landtagswahlen 2018 vor. Uns Freiheitliche in Kärnten bringt man nicht um", so seine heftige Wortwahl. Sich selbst sieht er fest im Sattel. "Die einzigen, die über den Parteiobmann diskutieren, sind Journalisten."
Nicht ohne Ironie ist es, wenn Ragger die Namensliste des Gurker Bürgermeisters Siegfried Kampl nun den Freiheitlichen zurechnet. Zur Erinnerung: Es waren Ragger und Bundesobmann HC Strache, die Kampl aus der Partei ausschlossen.
Die vollständige Folge der Serie "Kärnten inoffiziell" ist in der Dienstagausgabe der "Kärntner Krone" zu finden!
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