Wifo-/IHS-Prognose

Wachstum heuer weiter schwach, erst 2016 stärker

Wirtschaft
16.03.2015 11:01
Österreichs Wirtschaft wächst heuer wie schon im Vorjahr nur schwach, erst für 2016 erwarten die Experten eine Beschleunigung. Wirtschaftsforschungsinstitut und Institut für Höhere Studien gehen für das Jahr 2015 von unverändert 0,5 bzw. 0,8 Prozent realem Anstieg des Bruttoninlandsprodukts aus. Für 2016 erhöhte das Wifo am Montag seine Prognose von +1,1 auf +1,3 Prozent, während das IHS bei +1,6 Prozent blieb.

Weiterhin gebe es keine nennenswerten Hinweise auf eine Konjunkturbelebung, deshalb dürfte die Wirtschaft auch Anfang 2015 nur sehr verhalten expandieren, so das Wifo. Erst 2016 könnte - begünstigt durch die Euro-Schwäche und die niedrigen Öl- bzw. Rohstoff-Preise - eine etwas günstigere Entwicklung in Gang kommen. Dann "sollte auch die österreichische Wirtschaft die lang andauernde Stagnationsphase überwinden" können, hofft das IHS. Im Vorjahr betrug das BIP-Plus nur 0,3 Prozent, nach 0,2 Prozent 2013.

Steuerreform in Prognosen nicht berücksichtigt
Vorerst spreche viel dafür, dass die heimische Wirtschaft die träge Entwicklung der Vorquartale auch in diesem Frühjahr beibehalte, so das Wifo. Jedoch gebe es auch keine Hinweise auf ausgeprägtere rezessive Tendenzen. Auch das IHS betont, dass die Stimmungsindikatoren weiterhin nicht auf einen merklichen Aufschwung hindeuten. Erst 2016 werde die Wirtschaftsleistung wohl etwas schneller zunehmen und damit dem Potenzialwachstum entsprechen. Die Steuerreform ist in den Prognosen noch nicht berücksichtigt.

Zahl der Arbeitslosen wird weiter steigen
Die Arbeitslosigkeit dürfte weiter steigen, rechnen die Experten auch dieses Mal. Grund dafür ist die starke Ausweitung des Arbeitskräftepotenzials. Die Arbeitslosenquote nach heimischer Definition dürfte laut Wifo von 8,4 Prozent im Vorjahr auf heuer 9,1 Prozent und nächstes Jahr auf 9,4 Prozent klettern. Das IHS ist mit jeweils 8,9 Prozent für 2015 und 2016 etwas zuversichtlicher. Trotz mehr Arbeitslosen steigt auch die Zahl der unselbstständig aktiv Beschäftigten laut Wifo um 0,5 und dann um 0,7 Prozent an.

Inflation dürfte leicht zurückgehen
Nachlassen dürfte hingegen die Teuerung: Nach 1,7 Prozent Inflationsrate geht das Wifo für 2015/16 von einem Rückgang des Preisanstiegs auf 1,3 und 1,5 Prozent aus, das IHS sieht 1,2 bzw. 1,8 Prozent Anstieg. Der Rückgang geht primär auf die stark gefallenen Energiepreise zurück - mit dem Wegfall des Basiseffekts bei diesen dürfte die Inflation aber ab Jahresende wieder merklich anziehen, so das IHS.

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