Prozess im April

Postler bangt nach Messerattacke um Schmerzensgeld

Österreich
14.03.2015 10:21
Die Stichwunden sind schon verheilt, das Trauma nach dem lebensbedrohlichen Angriff mit einem Messer hat der Oberösterreicher Reinhold Altmüller (43) aber noch nicht ganz ausgestanden. Vier Monate nach der Attacke einer ebenfalls 43-jährigen Kundin am Rayon in Eidenberg ist der Postler noch im Krankenstand. Er muss ums Schmerzensgeld fürchten.

"Die Stichwunden sind schon gut verheilt, da spüre ich nichts mehr. Aber ich bin noch bei einer Traumaspezialistin in Behandlung, das Ganze ist psychisch sehr belastend", erzählt der 43-Jährige im Gespräch mit der "Krone". Die Angreiferin hat sich mittlerweile bei ihrem Opfer entschuldigt: "Ihr Mann hat mich angerufen, sich entschuldigt, und sie hat fragen lassen, wie es mir geht. Auf Anraten meines Anwalts gab es aber kein persönliches Treffen. Das wird erst im Gerichtssaal passieren."

Einweisung in Anstalt wird beantragt
Am 20. April, exakt fünf Monate nach dem Angriff, wird die 43-jährige Mühlviertlerin in Linz vor dem Richter stehen. "Es wird seitens der Staatsanwaltschaft die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt", sagt Philip Christl, Sprecher der Linzer Ankläger. Laut einem psychiatrischen Gutachten war die Mühlviertlerin nicht zurechnungsfähig, als sie zum Auto des Postlers ging, ein Messer hinterm Rücken hervorholte, ihm durchs geöffnete Fenster in Hals und Rücken stach.

Die psychisch Kranke hatte wegen einer Operation Medikamente abgesetzt, das könnte den psychotischen Schub ausgelöst haben. "Sie hat noch 'Hallo Postler' gesagt", erinnert sich Altmüller. Da sie nicht zurechnungsfähig war, wird sie kein Schmerzensgeld zahlen müssen. Die Geschworenen entscheiden, ob die 43-Jährige in die Anstalt kommt oder frei geht. Möglich ist auch, dass sie auf Bewährung frei kommt, erst bei Verfehlungen eingewiesen wird.

"Ich freue mich wieder auf die Arbeit"
Im Mai wird Altmüller wieder Briefe zustellen. Auch dort, wo er in Eidenberg angegriffen worden war. "Ich bin ziemlich sicher, dass ich die Angreiferin dort nicht mehr sehe. Aber ich freue mich wieder auf die Arbeit", so der Postler.

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