Jugendlicher getötet

Polizeichef von Ferguson trat zurück

Ausland
11.03.2015 22:35
Als Reaktion auf einen Bericht des US-Justizministeriums über die systematische Schikanierung von Afroamerikanern in der Kleinstadt Ferguson sind am Mittwoch der Verwaltungs- und der Polizeichef zurückgetreten. "Mit Trauer gebe ich meinen Rücktritt bekannt", so Polizeichef Thomas Jackson in einem Brief, den die Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" veröffentlichte. Am 19. März wird er aus dem Amt scheiden. Der Schritt sei eine "gemeinsame Entscheidung" der Polizei und der Stadt.

Einen Tag zuvor hatte Verwaltungsdirektor John Shaw die Konsequenz aus den schweren Vorwürfen gezogen. Bürgermeister James Knowles konnte sich bisher im Amt halten, er hat tiefgreifende Reformen für seine 21.000-Einwohner-Stadt, in der zwei Drittel schwarz sind, zugesagt.

Unbewaffneter Jugendlicher von Polizist erschossen
Ferguson war im August des Vorjahres international in die Schlagzeilen geraten, nachdem dort der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen worden war. Zwar entschied das US-Justizministerium, das Verfahren gegen den Polizisten einzustellen, ein in der vergangenen Woche veröffentlichter Bericht bestätigte allerdings eine routinemäßige Schikanierung von Afroamerikanern in Ferguson - zum Teil mit dem Ziel, Geld für die Stadtkasse einzunehmen.

Justizminister Eric Holder stellte den Bericht vor einer Woche persönlich vor und sprach von einer "schwer vergifteten Atmosphäre" in der Stadt. Sein Fazit: Das Verhältnis der Polizei zu den Menschen in Ferguson sei "von tiefem Misstrauen und Feindschaft" geprägt.

Forderungen nach Auflösung der Polizei in Ferguson
Ob die Stadt durch diese Rücktritte allerdings tatsächlich zur Ruhe kommt, ist unklar. Kritiker fordern, dass die gesamte Polizei des Vorortes von St. Louis aufgelöst werden soll. Die Behörde solle von der Polizeidirektion in St. Louis übernommen werden, die auch bereits die Polizeiämter anderer Vororte mit verwalte.

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