Attacke auf Lokal

Europäer bei Terroranschlag in Mali getötet

Ausland
07.03.2015 12:57
Bei einem Anschlag auf ein Lokal in der malischen Hauptstadt Bamako sind in der Nacht auf Samstag zwei Europäer und drei Einheimische getötet worden. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Behördenangaben um einen Franzosen sowie einen Belgier, die für die EU-Vertretung in Mali arbeiteten. Zudem wurden zwei Schweizer Armeeangehörige schwer verletzt. Die Polizei sprach von einem "Terroranschlag", die Hintergründe sind noch unklar.

Nach Angaben der Behörden stürmten Bewaffnete das Lokal in einem bei Ausländern beliebten Stadtteil im Zentrum von Bamako und eröffnete das Feuer auf die Gäste. Fünf Menschen starben und mindestens acht Personen wurden verletzt, darunter die zwei Schweizer. Der Gesundheitszustand der beiden sei "stabil, aber kritisch", hieß es am Samstag aus Bern. Das Außenministerium in Wien teilte mit, es habe keine Hinweise darauf, dass auch Österreicher betroffen waren. Österreich ist an einer multinationalen EU-Ausbildungsmission in Mali beteiligt.

Zwei Verdächtige festgenommen
Augenzeugen zufolge griffen mehrere mit Masken vermummte Täter das Lokal "La Terrasse" mit einer Maschinenpistole und Handgranaten an. Einer von ihnen habe demnach laut "Allahu Akbar!" (Gott ist groß) gerufen. Anschließend seien die Männer mit einem Auto und einem Motorrad geflohen. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt, laut Polizei seien zwei Verdächtige wenig später in der Nähe des Tatorts festgenommen worden.

Der Manager des Nachtclubs sagte der Deutschen Presse-Agentur, es habe zuvor keine Drohungen gegen sein Restaurant gegeben. "Der Franzose, der als erster getötet wurde, saß in der Nähe der Tür. Es ist schwer zu sagen, ob der Anschlag ihm galt oder ob die Täter einfach den ersten Weißen erschossen, den sie gesehen haben." Der französische Präsident Francois Hollande verurteilte die Tat als "feigen Anschlag" und rief Franzosen in Bamako zu äußerster Vorsicht auf. Belgiens Außenminister Didier Reynders zeigte sich schockiert über den "feigen und gemeinen Terror".

Chaos nach Militärputsch im Jahr 2012
Mali war nach einem Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden Malis zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Erst am Mittwoch rief der UNO-Sicherheitsrat die Tuareg-Rebellen im Norden Malis auf, einen vor wenigen Tagen ausgehandelten Friedensvertrag mit der Regierung des westafrikanischen Landes zu unterzeichnen.

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