Wieder Überflüge
Paris: Weiter Rätselraten um mysteriöse Drohnen
Mehrere Fluggeräte seien in der Nacht auf Mittwoch etwa über der Innenstadt im achten Arrondissement, in dem der Place de la Concorde liegt, und über Montreuil im Osten von Paris entdeckt worden, teilte die Polizei mit. Ob es sich bei allen aktuell gemeldeten Vorfällen tatsächlich um Drohnen handelte, werde nun geprüft. Von den etwa zehn Meldungen seien drei "recht glaubwürdig".
Zeuge will "vier Männer" gesehen haben
Wie in den Fällen zuvor konnte niemand festgenommen werden, obwohl die Polizei wegen der höchsten Terrorwarnstufe mit einem großen Aufgebot in der französischen Hauptstadt präsent ist. Diesmal berichtete ein Zeuge aber von "vier Männern, die dabei waren, ein Gerät einzuladen, das gerade in der Nähe der Porte de Vincennes gelandet war", wie es aus Ermittlerkreisen hieß. Die Porte de Vincennes als Verkehrsknotenpunkt im Osten von Paris liegt nicht weit von Montreuil entfernt.
Erst in der vergangenen Woche waren in Paris in zwei Nächten in Folge mehrere Drohnen über sicherheitsrelevanten Punkten gesichtet worden. Dazu zählten unter anderem die US-Botschaft und das Parlament. Seit dem 5. Oktober des Vorjahres haben die französischen Behörden rund 60 Drohnenflüge über Atomanlagen und über Paris gezählt. Die Sicherheitsbehörden konnten bisher keinen der Hintermänner und auch keine der Drohnen dingfest machen.
Verschiedenste Theorien zu Hintermännern
Wer die Hintermänner der unheimlichen Drohnenflüge sein könnten, dazu gibt es verschiedenste Theorien und Annahmen. Sie reichen von Privatpersonen, die einfach ihre neue Drohne ausprobieren wollen, über Anti-Drohnen-Aktivisten, die dadurch Sicherheitsprobleme aufzeigen wollen, bis hin zu wie auch immer gearteten Kriminellen, die bestimmte Orte auskundschaften wollen.
In französischen Sicherheitskreisen wird die terroristische Spur nicht ganz abgetan, auch wenn sie "im Prinzip ausgeschlossen" wird. "Wir haben es wahrscheinlich mit einer sehr strukturierten und ausreichend finanzierten Organisation zu tun", sagt der Luftsicherheitsexperte Christophe Naudin.
Journalist nach Drohnenflug zu Geldstrafe verurteilt
Ein Journalist des katarischen Fernsehsenders Al-Jazeera wurde indes am Dienstag zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro verurteilt, weil er am Stadtrand von Paris eine Drohne fliegen lassen hatte. Das Fluggerät wurde zudem eingezogen. Der 34-Jährige hatte am 25. Februar die Drohne fliegen lassen, um eine Reportage über die mysteriösen Drohnenflüge in Frankreich zu drehen. Zu der Serie von ungeklärten Drohnen-Überflügen besteht laut Ermittlern allerdings keine Verbindung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.