Rebellen unterstützt

Spanier als Söldner in der Ostukraine – Festnahmen

Ausland
27.02.2015 21:13
Acht Spanier sind am Freitag in ihrem Heimatland wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an Kampfhandlungen in der Ostukraine festgenommen worden. Den Männern wird vorgeworfen, aufseiten der prorussischen Separatisten gekämpft zu haben. Es sei das erste Mal, dass Ausländer, die in den Konflikt in der Ostukraine verwickelt sind, in der EU festgenommen worden seien, teilte das Innenministerium in Madrid mit.

Die acht Festgenommenen würden verdächtigt, an Verbrechen beteiligt gewesen zu sein, die Spaniens Frieden und Unabhängigkeit schadeten und seine Neutralität in den internationalen Beziehungen verletzten.

Die Festgenommenen seien 2014 in die Ukraine gereist und kürzlich nach Spanien zurückgekehrt, teilte das Innenministerium mit. Alle hätten sich den Separatisten in der Region der Rebellenhochburgen Lugansk und Donezk angeschlossen. Von dort aus hätten sie Informationen und Fotos von ihrer Ausbildung an Waffen und im Umgang mit Sprengstoff in sozialen Medien verbreitet. Sie seien in paramilitärischen Uniformen zu sehen gewesen. Zudem hätten sie ihre Unterstützung für eine Abspaltung von Donezk und Lugansk von der Ukraine erklärt, teilte das Innenministerium mit.

Aufrufe zum Kampf gegen "Krebs des Faschismus"
Im August hatte eine linke Gruppe aus Spanien im Internet dazu aufgerufen, nach dem Vorbild der Internationalen Brigaden in die Ukraine zu gehen, um dort gegen den "Krebs des Faschismus" zu kämpfen. Einer der nun festgenommenen Männer, ein 27-Jähriger mit dem Pseudonym Maki, hatte im Internet ein Video hochgeladen, das ihn beim Training mit einem Sturmgewehr zeigt.

Ein 22-Jähriger namens Zidan gab dem spanischen Fernsehsender "La Sexta" im August ein Interview, in dem er die USA für die Ukraine-Krise verantwortlich machte. "Die USA versuchen, hier den Dritten Weltkrieg zu provozieren", sagte er.

Kiew: Separatisten von 30.000 Ausländern unterstützt
Nach Angaben der ukrainischen Armee werden die Separatisten von mehr als 30.000 Ausländern unterstützt. Die meisten von ihnen kommen aus Russland oder anderen Ex-Sowjetrepubliken, einige aber auch aus Israel, Serbien, Spanien, Italien oder Brasilien. Der Separatistenführer Denis Puschilin erklärte, die Festnahmen machten ihn "traurig". Die Rebellen wollen demnach eine "Erklärung" von Spanien einfordern.

Die Separatisten kämpfen im Osten der Ukraine seit Monaten gegen die ukrainische Armee. Zuletzt machte die Umsetzung eines in der weißrussischen Hauptstadt Minsk geschlossenen Friedensabkommens zwischen den Konfliktparteien leichte Fortschritte. Am Donnerstag verkündete die ukrainische Armee den Beginn des Abzugs schwerer Waffen von der Frontlinie. Nach mehreren Tagen relativer Ruhe gab es am Freitag jedoch wieder neue Kämpfe. Nach Armeeangaben wurden drei Soldaten getötet.

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