US-Studie zeigt:

17 Prozent mehr Raucher-Tote als bisher angenommen

Wissenschaft
26.02.2015 16:46
Eine im renommierten medizinischen Fachmagazin "New England Journal of Medicine" publizierte Studie weist laut der Anti-Rauch-Initiative "Don't Smoke" auf eine signifikant höhere Sterblichkeit durch das Rauchen als bisher angenommen hin. Demnach liegen die Mortalitätsraten um 17 Prozent höher. Viele Todesfälle würden von Krankheiten verursacht, deren Ursache man bis dato nicht eindeutig dem Nikotinkonsum zugeordnet habe.

Bisher sei man davon ausgegangen, dass die ums Zwei- bis Dreifache höhere Mortalität bei Rauchern auf jene 21 häufigen Erkrankungen zurückzuführen ist, die bekannt und in den offiziellen Statistiken der USA als Rauchererkrankungen erfasst sind.

Sterblichkeit um 17 Prozent höher als gedacht
Die Forscher rund um Brian Carter von der American Cancer Society hätten in ihrer Studie jedoch nachgewiesen, dass etwa 17 Prozent der bei Rauchern registrierten erhöhten Sterblichkeit auf Erkrankungen entfällt, die bisher nicht mit dem Rauchen in Verbindung gebracht worden sind.

Hellmut Samonigg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), dazu in einer Aussendung: "In der Bevölkerungsgruppe der über 55-Jährigen ist die Sterberate unter Rauchern zwei- bis dreimal höher als unter Nichtrauchern. Und von diesem Überhang wird fast ein Fünftel der Todesfälle von Krankheiten verursacht, deren Ursache man bisher nicht eindeutig dem Nikotinkonsum zugeordnet hat."

Knapp eine Millionen Menschen untersucht
Das seien Krankheiten wie Niereninsuffizienz, Bluthochdruck, Infektionen, Brust- und Prostatakrebs sowie verschiedene Atemwegserkrankungen, so Samonigg. "Dieses Ergebnis ist bahnbrechend. Denn die Studie wurde über extrem lange Zeit - nämlich von 2000 bis 2011 - durchgeführt und umfasste eine Stichprobe von fast einer Million Menschen. Das kann man nicht einfach wegwischen", so der Experte.

Dies beweise einmal mehr die Dringlichkeit der Forderungen der Initiative "Don't Smoke" samt Rauch-Bann in der Gastronomie, Zigarettenpreiserhöhungen und die Hinaufsetzung des Schutzalters auf 18 Jahre, sagt Samonigg.

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