Bis auf den letzten Platz gefüllt war am Dienstag den ganzen Tag über der Landtagssitzungssaal in Innsbruck. Dort, wo sich normalerweise Politiker der verschiedensten Fraktionen heiße Wortgefechte liefern, hatten plötzlich eifrige Schüler das Sagen. Die Landesschülervertretung lud nämlich bereits zum zweiten Mal in diesem Unterrichtsjahr zum Schülerparlament. Wer jetzt glaubt, dass die jungen Leute dort nur mitmachen, damit sie für einen Tag nicht die Schulbank drücken müssen, der irrt ganz gewaltig.
70 Schüler aus Tirol dabei
Die Teilnehmer hatten es nämlich – wie man es in der heutigen Jugendsprache ausdrücken würde – "echt voll drauf". Rund 70 Schüler aus ganz Tirol waren gekommen, um sich über aktuelle schulpolitische Themen auszutauschen. Knapp sieben Stunden wurde in würdiger Atmosphäre über Anträge diskutiert – so, wie es eben auch "echte" Politiker tun. Die Themenpalette war durchaus breit gefächert. Sie reichte etwa von Forderungen nach einer Aufstockung der Englischstunden an HTLs oder der Einführung eines Pflichtfaches "Vorwissenschaftliches Arbeiten" bis hin zum Appell, die Kürzung der Vorbereitungsstunden für die Matura zurückzunehmen.
Findet das Schülerparlament aber auch Gehör bei der Politik? Sprecher Florian Dagn: "Unser politisches Gewicht ist verbesserungswürdig. Wir bekommen aber oft positives Feedback von Parteien."
Auch wenn man nicht so viel Gehör findet wie gewünscht, Erfolge gab es dennoch schon zu verzeichnen. Dagn: "Das SchulPlus-Ticket hat etwa seinen Ursprung in einem Antrag im Schülerparlament."
Treffen mit Ministerin
Am Freitag steht für die Schülervertreter ein Treffen mit Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek auf dem Programm. Bei ihr will man auch gleich zwei konkrete Anliegen deponieren. Die Einführung von "Politische Bildung" als Pflichtfach sowie die gesetzliche Verankerung von Schülerparlamenten.
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