AKH-Chefarzt warnt

Mehr Sicherheit für Wiens Krankenhäuser gefordert

Wien
22.02.2015 15:04
Sicherheitsalarm in Wiens Spitälern! Beschimpfungen, Übergriffe, Gewalt - die Attacken auf Personal in Krankenhäusern werden immer häufiger. Jüngster Vorfall im AKH: Ein Iraner rastete im Kreißsaal aus, weil seine Frau keinen Kaiserschnitt bekam. Rufe nach mehr Sicherheit werden laut, der Chefarzt warnt.

Die diensthabende Medizinerin wollte das Baby natürlich zur Welt bringen. Das ließ den Perser, dessen Frau kein Wort verstand, plötzlich rotsehen. Laut Protokoll riss der tobende Mann elektronische Kabel aus den Geräten und beschimpfte das Personal als "Nazis" und "feige Sau". Zudem drohte er den Ruf des AKH zu ruinieren.

Der Vorstand der Frauenheilkunde, Peter Husslein, lässt den Vorfall jetzt strafrechtlich prüfen. Daneben prangert der Professor in einer langen Mail die untragbaren Zustände in den Ambulanzen an. Fast schon täglich werden Ärzte, Schwestern oder Pfleger nicht nur mit Worten attackiert. Meist sind es Familienangehörige, die alkoholisiert oder unter Drogeneinfluss ausrasten - "was erschüttender Weise relativ oft der Fall ist", so der Mediziner.

"Rückmeldung von der Front"
"Ich scheue mich nicht, darauf hinzuweisen, dass die Auseinandersetzungen häufiger mit gebrochen deutsch sprechenden Patientinnen - vor allem aber deren Angehörigen - stattfinden. Die Rate der keiner geregelten Beschäftigung Nachgehenden (wiederum hauptsächlich Angehörige) ist in dieser Patientinnengruppe auffallend hoch. Ich empfinde es als meine Pflicht, eine 'Rückmeldung von der Front' zu geben", so Husslein weiter.

Die Sicherheitsausstattungen sind in den Spitälern - wenn überhaupt - nur in homöopathischen Spuren vorhanden. Das riesige Allgemeine Krankenhaus hat lediglich acht Securitys, andere Spitäler noch weniger. Wiens FPÖ-Stadtrat David Lasar fordert deshalb: "Das Sicherheitspersonal im AKH gehört massiv aufgestockt, um Ärzte, Schwestern und Pfleger besser zu schützen." Und auch der Rechnungshof hat den geringen Schutz für Patienten und Personal kritisiert.

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