Ein Skitourismus-Forscher, der von kälteren Wintern spricht. Da werden Kritiker sofort vermuten, dass ein touristischer Wunschtraum als Studie verkauft wird. Nein, denn Günther Aigner hat seine Ergebnisse aus 30 Jahren jetzt von wissenschaftlichen Kapazundern bestätigen lassen. Etwa von den Meteorologie-Größen Michael Kuhl und Karl Gabl. Zur Studie und ihrer Methodik: Aigner hat die mittleren Wintertemperaturen von fünf Bergstationen in Tirol wie dem Patscherkofel, der Schmittenhöhe in Salzburg sowie der Schweiz analysiert. Klares Fazit: "Die Trendlinie der mittleren Wintertemperaturen ist seit 1984/85 von minus 6,0 Grad auf minus 7,1 Grad gesunken." Ein langfristiger Trend sei aber nicht abzulesen.
Der Meteorologe Christian Zenkl kommentiert das Ergebnis so: "Es ist in Zeiten der pauschalisierten Klimawandel-Hysterie spannend zu sehen, dass sich bei seriöser Betrachtung sehr differenzierte Einblicke zeigen." Sprich: Es wird nicht ständig und überall wärmer. Speziell in den vergangenen zwölf Jahren, so Aigner, seien die Mitteltemperaturen auf den Bergen neun Mal unter dem 30-jährigen Schnitt gelegen, nur drei Mal darüber. Besonders kalt waren die Winter 2009/10 (minus 8,9 Grad) und 2012/13 (minus 8,8 Grad).
Seit 80ern nichts mehr passiert
Die Studie deckt sich mit den Temperaturkurven anderer Bergstationen. Was das für die Zukunft bedeutet? Aigner: "Es hat Sprengkraft. Nach extrem warmen Wintern in den 80ern ist nichts Negatives mehr passiert. Mit dem Skisport ist es noch lange nicht vorbei."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.