Bestzeit von Franz

Saalbach-Training: Jansruds Zahn zersplittert

Sport
20.02.2015 14:01
Kjetil Jansrud, größter Konkurrent von Marcel Hirscher im Kampf um den Gesamtweltcup, hat sich am Freitag beim zweiten Training für die Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm einen Teil eines Zahns ausgeschlagen. Er vermied auf der anspruchsvollen Strecke, die mit Sprüngen und künstlichen Wellen aufwartet, zwar einen Sturz mit Mühe, schlug mit dem Knie aber auf den Zahn, der daraufhin zersplitterte. Trainingsbestzeit markierte übrigens Max Franz.

Am Samstag erlebt die Schneekristall-Strecke ihre Weltcup-Feuertaufe (11.30 Uhr), Hannes Reichelt, Jansrud und Co. hoffen auf gute Sicht und Korrekturen, damit aus "sehr anspruchsvoll" nicht "über dem Limit" wird. Geht es nach dem im Disziplin-Weltcup führenden Jansrud, ist die Grenze teilweise bereits überschritten. "Ein schneller Kurs, ein bisschen zu schnell. Ich habe schon mit der FIS darüber gesprochen", sagte der Norweger. Von "grenzwertig" will Super-G-Weltmeister Reichelt nicht sprechen, weil man ja noch nicht sagen könne, wie die Sicht sein werde. "Ich hoffe, dass es einfach fair ist, dass man genug sieht", meinte der Salzburger.

Reichelt: "Blöde Schläge machen Kopfzerbrechen"
Reichelt sprach unmittelbar nach dem Training dann allerdings doch einige Änderungswünsche an – etwa den Sprung bei der Traverse. Wenn man da Höhe verliere, lande man gleich im Loch. Des Weiteren nannte er den vorletzten Sprung. "Ich bin ihn auch nicht am Limit gefahren, er ist trotzdem weit gegangen. Für die Sicherheit und unsere Gesundheit wäre es wichtig, ein bisserl zu korrigieren." Die vielen künstlichen Wellen, die etwa der gestürzte Schweizer Beat Feuz kritisierte, störten ihn allerdings nicht, "blöde Schläge machen mehr Kopfzerbrechen".

Und tatsächlich: Wie FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner am Abend in der Mannschaftsführersitzung bekannt gab, sollten bis zum Rennen einige Änderungen durchgeführt werden. Zudem wird nach einem Vorfall im Training ein Bereich abseits der Piste für die Zuschauer gesperrt.

Erste Weltcup-Abfahrt seit 1994
Wie auch immer: Am Samstag steigt in Saalbach-Hinterglemm die erste Weltcup-Abfahrt seit dem 6. Jänner 1994, als die Kanadier Ed Podivinsky und Cary Mullen einen Doppelsieg vor dem Norweger Atle Skaardal gefeiert hatten und Patrick Ortlieb als bester Österreicher Siebenter geworden war. Für die Läufer ist die Strecke mit dieser Führung Neuland. Auch Lokalmatador Georg Streitberger, am Freitag im Training hinter Max Franz und vor Matthias Mayer Zweiter, sieht keinen Heimvorteil. "Nach dem zweiten Training kennt jeder die Strecke. Wie es aussieht, scheint sie mir zu liegen."

Als "sehr anspruchsvoll, nicht am Limit", bezeichnete er die Abfahrt. Steitbergers Zusatz: "Wenn so ein Wetter ist, ist es okay. Wenn wir Pech und schlechte Sicht haben, wird es extrem zäh. Dann sieht man nichts mehr, dann werden die Karten neu gemischt." Ins Flache zu springen, sei nicht notwendig, meinte auch Mayer, der in der WM-Abfahrt als Zwölfter bester ÖSV-Läufer gewesen war. "Die Abfahrt ist anspruchsvoll genug, da könnte man noch ein bisserl entschärfen."

Franz: "Wenn du auf Anschlag fährst, wird es eng"
Auch der Trainingsschnellste Franz sprach den "Xandl-Sprung" an: "Wenn du den auf Anschlag fährst, wird es eng und gefährlich." Mehrere Stürze und Torfehler von insgesamt 17 Athleten - darunter die Österreicher Mayer, Romed Baumann und Klaus Kröll, aber auch der Schweizer Weltmeister Patrick Küng - prägten das Training bei prächtigem Wetter. Neben den Österreichern zählt Jansrud zu den Favoriten. Von sechs Saison-Abfahrten im Weltcup hat er die drei in Lake Louise, Beaver Creek und Kitzbühel gewonnen. Der US-Amerikaner Steven Nyman schlug in Gröden zu, sein Landsmann Ganong in Santa Caterina und Reichelt in Wengen.

ÖSV-Aufgebot für die Weltcup-Abfahrt in Saalbach:
Hannes Reichelt, Matthias Mayer, Max Franz, Georg Streitberger, Klaus Kröll, Romed Baumann, Vincent Kriechmayr, Markus Dürager, Patrick Schweiger

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(Bild: KMM)



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