Mehr Fahrerflüchtige

Unfälle und Pistenrowdys: Hochbetrieb im OP-Saal!

Steiermark
20.02.2015 17:28
Bei jedem fünften Skiunfall wird laut Innenministerium Fahrerflucht begangen – das musste vor kurzem auch ein siebenjähriger Bub in Kärnten leidvoll miterleben, als ihm eine Slowenin über das Gesicht gefahren war. Auch auf der Turrach krachte es innerhalb kurzer Zeit zweimal, die Täter rasten davon. Viel zu tun gibt es aber auch in den Unfallkrankenhäusern: Das schöne Wetter treibt neben den Urlaubern noch mehr Tagesgäste auf die Pisten. Die Ärzte schwitzen in den OP-Sälen, um gerissene Kreuzbänder wieder zu flicken oder gebrochene Unterschenkel zu behandeln. Die Flieger sind im Dauereinsatz!

Fahrerflucht auf der Skipiste scheint momentan leider ganz normal zu sein: Innerhalb von nur 40 Minuten ließen am Mittwoch Unbekannte zwei gestürzte Skifahrer nach unkontrollierten Fahrmanövern auf der Turracherhöhe im Stich. Zum einen traf es einen deutschen Urlauber: Um 11.30 Uhr fuhr ihm kurz nach dem Liftausstieg der Zirbenwaldbahn ein Unbekannter über die Ski. Der 45-Jährige zog sich dabei einen Kreuzbandriss zu. Der Verursacher konnte noch nicht ausgeforscht werden. Nur 40 Minuten später schrillte erneut der Alarm: Eine 24-jährige Skilehrerin fuhr mit ihrer Gruppe auf der Zirbenwaldabfahrt, als ein Unbekannter die Spur kreuzte. Durch den Sturz erlitt die Frau eine Schulterverletzung und wurde ins Spital gebracht. Auch dieser Pistenrowdy flüchtete.

Strafen drohen!
Wer ausgeforscht wird, hat mit Konsequenzen zu rechnen: "Bei leichter Körperverletzung ist mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder Geldstrafen von 360 Tagessätzen zu rechnen, bei schweren Verletzungen drohen bis zu zwei Jahre, im Todesfall muss man mit drei Jahren Freiheitsstrafe rechnen", sagt Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion.

Hochbetrieb in Krankenhäusern
"Wir fliegen momentan die ganze Zeit", stöhnt ein Mitarbeiter des ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 14. Und weiter: "Meistens wegen Skiunfällen." In der Tat geht es auf den heimischen Pisten zur Zeit rund, das schöne Wetter lässt die Liftbetreiber jubeln. Mehr Wintergäste fordern aber auch die Ärzte: "Wir sind auf diese Situation im Winter mit mehr Personal gut eingestellt. Unsere beiden Operationssäle sind voll ausgelastet. Sie sind von früh morgens bis 19 Uhr dauerbesetzt", weiß Alexandra Reimann, erste Oberärztin im Diakonissen-Krankenhaus Schladming. Verletzungen am Kreuzband  und Unterschenkelbrüche beschäftigen die Bediensteten am meisten. Da und dort werden auch verunfallte Rodler eingeliefert.

Nicht anders präsentiert sich die Situation im UKH Graz: "Zur Zeit bemerken wir eine Häufung an Unfällen auf den Pisten. Vor allem die modernen Carving-Ski belasten die Kniegelenke stark", berichtet Oberarzt Axel Braumüller. Sein Rat: "Viele sind nicht gut trainiert. Rechtzeitig Pausen einlegen kann Verletzungen vorbeugen."

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