Kronzeuge umgefallen

Knalleffekt im Hypo-Prozess

Kärnten
17.02.2015 17:31
Wie ein schlechter Faschingsscherz mutete die Einvernahme des Hauptzeugen im Hypo-Prozess an: Hat er ursprünglich behauptet, der faule Kredit für das Kunstprojekt Paradiso sei auf Zuruf erfolgt und er sei „Erfüllungsgehilfe“ gewesen, so seien diese Aussagen nun bloß noch „unglückliche Formulierungen“.

Die Anklage stützt sich zu einem guten Teil auf die schwer belastenden Aussagen des einstigen Kreditsachbearbeiters der Hypo. Dieser hatte in Einvernahmen berichtet, was viele Hypo-Jäger gerne hören: Dass die 7,5 Millionen Euro für das Kunstprojekt rund um Malerfürst Ernst Fuchs „von oben“ gewollt worden seien. Dass Jörg Haider über Wolfang Kulterer wohl seine Finger im Spiel gehabt habe. Und dass er als zuständiger Bankexperte trotz Bedenken als „Erfüllungsgehilfe“ benutzt worden sei.

Vor Gericht ist plötzlich alles anders. „Ich bin nicht sicher, ob das alles damals richtig protokolliert wurde“, sagt der Zeuge. „Erfüllungsgehilfe war unglücklich gewählt und nicht so gemeint.“ Richterin Ute Lambauer traut ihren Ohren nicht. „Hat Ihnen jemand gesagt, mach das so oder nicht?“ „Nein. Auch in anderen Fällen nicht.“ Der Kreditantrag sei „in Ordnung“ gewesen – „da das Projekt gescheitert ist, ist man hinterher natürlich gescheitert!“ Die Angeklagten fordern nun den Abbruch des Prozesses.

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