Nordische Ski-WM

Spätstarterin Pinkelnig: Vorfreunde auf WM-Debüt

Sport
17.02.2015 12:36
Skispringerin Eva Pinkelnig nimmt ihr erstes Großereignis unbeschwert in Angriff. Die Newcomerin darf sich nach vierten, fünften und sechsten Plätzen im Weltcup bei der WM in Falun sogar Außenseiterchancen auf Edelmetall ausrechnen. Daran wolle sie aber eigentlich gar nicht denken, sondern ihr Debüt in vollen Zügen genießen, betonte die Vorarlbergerin am Dienstag.

"Es ist alles noch ein bisschen unrealistisch, ich freue mich jetzt schon auf die Eröffnungsfeier, das wird Gänsehaut pur, und auf wieder eine neue Schanze. Es wird sicher ein Megaerlebnis, aber glauben tue ich das Ganze erst nach der Saison, wenn ich einmal Zeit habe, alles zu überdenken", sagte die 26-jährige Spätstarterin im Quartier des ÖSV-Teams einige Kilometer außerhalb von Falun.

Während der WM bewohnt die Vorarlbergerin mit Weltcupspitzenreiterin Daniela Iraschko-Stolz einen falunroten Holzbungalow im idyllisch am Runn-See gelegenen Främby Udde Resort. Von der erfahrenen Teamkollegin habe sie sich in ihrem ersten Wettkampfwinter schon viel abschauen können.

Landeprobleme
Lediglich bei der Landung von besonders weiten Sprüngen komme sie bisweilen noch in Schwierigkeiten. "Ich habe im letzten Drittel einfach noch Probleme, die Spannung zu halten und zu sehen, wie weit der Sprung wirklich geht, und dann einen gescheiten Telemark zu setzen, aber das lerne ich auch noch", so Pinkelnig, die erst seit dem Sommer Teil der Nationalmannschaft ist.

In gewissen Situationen fehle ihr einfach noch die Erfahrung, über die beispielsweise ihre mehrfach WM-erprobte Mitbewohnerin verfüge. "Für mich sind so gut wie alle Schanzen neu. Mit der Routine geht es bestimmt einfacher, die anderen Mädels haben überall mehr Sprünge über die Hillsize als ich, aber das soll keine Ausrede sein, ich probiere es weiter. Und ich weiß, dass es mir irgendwann gelingt", meinte Pinkelnig. Beim Tüfteln am idealen Flug verlasse sich voll auf die Anweisungen von Cheftrainer Andreas Felder. "Das hat bisher ja sehr gut funktioniert."

Job für Skisprungkarriere aufgegeben
Die Frohnatur hatte erst unmittelbar vor Saisonbeginn eine Stelle als Kinderbetreuerin aufgegeben, um ihren Traum vom Skispringen zu verwirklichen. Diesen Schritt habe sie noch keine Sekunde bereut. "Die Entscheidung war die beste in meinem Leben bisher. Es hat sich gelohnt, ich fühle mich wohl im Springerzirkus."

Kein Wunder, übertrifft doch das bisher Erreichte ihre kühnsten Erwartungen. "Das ist weit mehr, als ich mir je erhofft habe." Zu den WM-Topfavoritinnen zählt sie sich trotz der guten Ergebnisse mit zwei vierten Rängen als Topleistungen aber nicht. "Eine Medaille ist schon ein bisschen hoch gegriffen. Die Favoriten sind ganz klar andere. Ich versuche einfach, gute Sprünge zu zeigen und Spaß zu haben, und nehme bei dieser WM alles."

Sie genieße ihr neues Leben als Profisportlerin, das sie sich in der ersten Saison auch durch eine erfolgreiche Fundraising-Aktion, die ihr mehr als 6.000 Euro eingebracht hat, sehr. Die letzten Wochen seien aber auch anstrengend gewesen, gab Pinkelnig zu. Ausgleich in der spärlichen, wettkampffreien Zeit findet sie in der Natur. "Es war zuletzt schon stressig mit wenigen Tagen daheim. Sobald ich einmal Zeit habe, gehe ich einfach spazieren, ein bisschen laufen, draußen an der frischen Luft tankt man schnell wieder auf. Aber ich versuche schon auch viel zu schlafen und jede Minute zum Entspannen zu nutzen."

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(Bild: KMM)



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