"Die Umsätze verlagern sich mehr und mehr von Download- zu Streaming-Plattformen", wird IFPI-Präsident Hannes Eder in einer Mitteilung des Verbands zitiert. Im gesamten Online-Sektor wurden 30,2 Millionen Euro (2013: 31 Millionen Euro) umgesetzt, wobei Streaming mit einem Plus von 33 Prozent für 8,9 Millionen Euro zuständig war. Rückläufig zeigte sich hingegen der Download-Markt, der bei einem Minus von zwölf Prozent auf 20,6 Millionen Euro kam. Der Rest entfiel auf Einnahmen für Klingeltöne.
Eder fordert faire Abgeltung von Musikrechten
Eder zufolge boomt der Streaming-Sektor dank Anbietern wie Spotify und Deezer zwar, allerdings würden im digitalen Bereich nach wie vor "Musikrechte nicht von allen fair abgegolten". Er bezog sich damit auf die kostenfreie Video-Plattform YouTube, die er als "mit Abstand meistgenutzte Musikquelle" identifizierte. "Davon profitiert dessen Eigentümer Google, während von Künstlern und Labels Umsatz abgesaugt wird." Entsprechend hoffe er auf einen Premium-Service bei gleichzeitiger Einschränkung des Gratisangebots.
Absatz physischer Tonträger stabil
Als nach wie vor "stabiles Standbein" sieht man beim IFPI die physischen Tonträger: CD und Co. sorgten im Vorjahr für 84,3 Millionen Euro Umsatz, wobei das Minus von vier Prozent dem geringsten Rückgang seit elf Jahren entsprach. Zum Vergleich: 2009 zeichnete der physische Markt noch für 162,5 Millionen Euro Umsatz verantwortlich. Die Lizenzeinnahmen über die Verwertungsgesellschaft LSG lagen 2014 bei 23 Millionen Euro, Merchandising und Synch-Rechte (Lizenzierung von Musik für Filme etc.) steuerten weitere acht Millionen Euro zum Gesamtergebnis hinzu.
"Schwarzes Gold" nach wie vor begehrt
Für IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch stand der Musikmarkt damit "im Zeichen einiger Verschiebungen", sowohl von physisch zu online als auch von Download zu Streaming. "Wenn sich Technologie- und Kommunikationsfirmen besser mit den Labels vernetzen und einen fairen Deal machen, dann ist noch viel Wachstum drin." Ebendieses sicherte sich erneut der seit einigen Jahren wachsende Vinyl-Markt: Umsätze mit dem "schwarzen Gold" stiegen um 60 Prozent auf vier Millionen Euro.
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