Nach Libyen-Einsatz

Kairo und Paris: Milliarden-Rüstungsdeal gegen IS

Ausland
16.02.2015 19:54
Ägypten rüstet im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz IS kräftig auf: Wenige Stunden nach ersten Angriffen auf IS-Kämpfer im benachbarten Libyen unterzeichnete das Land einen Deal mit Frankreich über den Kauf von 24 Kampfflugzeugen und einer Fregatte. Präsident Abdel Fattah al-Sisi und der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian vereinbarten am Montag in Kairo einen entsprechenden Deal im Umfang von 5,2 Milliarden Euro.

"Unsere beiden Länder verfolgen einen gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus", sagte Le Drian. "Das ist eine neue Ära der bilateralen Kooperation zwischen Paris und Kairo." Nur Stunden zuvor hatte die ägyptische Luftwaffe erstmals Stellungen des IS in Libyen bombardiert.

Libyen- und Mali-erprobter Kampfflieger
Das Rafale-Mehrzweckkampfflugzeug, von dem nun 24 Stück geliefert werden sollen, wird vom Rüstungskonzern Dassault Aviation hergestellt und wurde von der französischen Luftwaffe in Libyen und Mali eingesetzt. Für den Konzern ist es der erste ausländische Auftrag für den Kampfjet, der über drei Jahrzehnte entwickelt worden war. Neben den Rafale-Fliegern liefert Frankreich eine Fregatte vom Typ FREMM, die vom Konzern DCNS hergestellt wird.

Das Rüstungsgeschäft wird von Menschenrechtsaktivisten scharf kritisiert. Sie verweisen auf die blutige Repression der islamistischen Muslimbruderschaft und anderer Oppositionsgruppen in Ägypten. So forderte Amnesty International die Aussetzung aller Waffenlieferungen.

Paris: Sicherheit geht vor Entwicklung und Demokratie
Le Drian verteidigte am Montag den Rüstungsdeal. Die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität habe Vorrang vor "Entwicklung und Demokratie", sagte der Minister. Frankreich billige das Verhalten Ägyptens nicht in allen Punkten, wichtig sei jedoch, dass "ein großes Land wie Ägypten stabilisiert wird, um die globale Stabilität der Region zu gewährleisten".

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