Letzter Ausweg

Computersucht: 19-Jähriger schnitt sich Hand ab

Web
16.02.2015 11:40
Im Kampf gegen seine Computersucht hat ein 19-jähriger Chinese jetzt zu einer besonders drastischen Maßnahme gegriffen: Der junge Mann aus Nantong in der östlichen Provinz Jiangsu schnitt sich mit einem Küchenmesser die linke Hand ab. Wie der britische "Telegraph" unter Berufung auf lokale Medien berichtete, konnten Ärzte die Hand zwar wieder annähen, es könne aber nicht garantiert werden, dass sie ihre volle Beweglichkeit zurückerlangen werde.

Es war gegen 23 Uhr, als die Mutter des jungen Mannes dem Bericht nach eine Notiz in dessen Zimmer fand: "Mama, ich werde eine Weile im Krankenhaus sein. Mach dir keine Sorgen, ich werde auf jeden Fall heute Abend zurückkommen." Was die Mutter zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte: Ihr Sohn hatte sich zuvor mit einem Küchenmesser aus dem Haus geschlichen, um seine linke Hand abzuhacken. Lokale Medien zeigten Aufnahmen einer blutüberströmten Parkbank, auf der sich der 19-Jährige die Hand abgeschnitten hatte, ehe er ein Taxi rief, um sich in die Notfallambulanz fahren zu lassen. Die Hand ließ der Teenager am Tatort zurück.

In einer Notoperation konnten Chirurgen dem 19-Jährigen die Hand wieder annähen, nachdem Polizisten diese auf dem Boden nahe der Parkbank gefunden und eingesammelt hatten. Dass sie jemals ihre volle Beweglichkeit zurückerlangen werde, könne aber nicht garantiert werden, so die Ärzte. Ein nicht namentlich genannter Lehrer des 19-Jährigen machte dessen Computersucht für die Wahnsinnstat verantwortlich. Sie habe ihn "ungestüm" gemacht, so der Vorwurf.

Computerspiel- und Internetsucht sind in Asien weit verbreitet. Laut Tao Ran, Psychologe an einer Pekinger Rehabilitationsklinik für Internetsüchtige, dürften etwa 24 Millionen chinesische Jugendliche abhängig sein: "Sie tun nur zwei Dinge: schlafen und spielen", so Ran. Der Experte glaubt nicht, dass der 19-Jährige durch seine Tat nun von der Sucht geheilt ist: "Ich habe von dem jungen Mann gehört, der seine Hand abgehackt hat. Ich befürchte, er wird wieder süchtig werden."

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