Männchen verschwand

Streit um die Rettung unserer Luchse in OÖ

Tierecke
13.02.2015 09:35
Die Rückkehr der Luchse nach Österreich könnte kippen: Weil im Nationalpark Kalkalpen das einzige Männchen verschwand, droht nun Inzest mit dem Nachwuchs. Oberösterreichs Jägerschaft zog die Zusage für eine neuerliche Auswilderung zurück, zudem gibt's keine Unterstützung durch die Nachbarbundesländer.

Vor sechs Jahren war die Arbeitsgemeinschaft "LUKA", in der auch Naturschutz und Jagd vertreten sind, zur Wiederansiedlung der Luchse im oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen gegründet worden. Seither waren zur Bestandsstärkung zwei Weibchen und ein Männchen aus der Schweiz importiert worden, die auch für Nachwuchs sorgten – doch vor mehr als einem Jahr verschwand der Kuder "Juro" spurlos.

Landesjagdverband zog Zusage zurück
Seither droht Inzest unter den verbliebenen Luchsen. Am 11. Februar des Vorjahres wurde deshalb vereinbart, neuerlich ein Männchen aus der Schweiz in den Kalkalpen auszuwildern – rechtzeitig vor der Ranzzeit zwischen Februar und April. "Doch nun trat der Landesjagdverband von seiner Zusage zurück", bedauert Luchsexperte Christian Fuxjäger vom Nationalpark. Die nächsten Gespräche sind im März geplant.

Nachbarbundesländer ziehen angeblich nicht mit
Ein weiteres Problem: Die Nachwuchs-Männchen ziehen weiter, suchen sich eigene Reviere. Doch in den Nachbarbundesländern Steiermark und Niederösterreich sei die Bereitschaft, aktiv an der Luchs-Bestandstützung mitzuwirken, noch nicht gegeben, erklärt Nationalpark-Sprecher Franz Sieghartsleitner.

Heuer startet Oberösterreich ein Arten-Schutzprogramm
Der Kampf um die Rettung der Luchse beginnt ausgerechnet zum Beginn des Artenschutzprogramms des Landes OÖ: Um die 300 Tier- und Pflanzenarten sind bei uns akut vom Aussterben bedroht. Als "Botschafter für den Artenschutz" wurden Steinkrebs, Mopsfledermaus, Flussperlmuschel, Braunkehlchen, Brachvogel, Sonnentau und Böhmischer Enzian ausgewählt, auf die in speziellen Aktionen aufmerksam gemacht wird.

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