Bluttat im Streit

Mord an Transfrau geklärt: Täter saß schon in Haft

Österreich
12.02.2015 14:06
Der mutmaßliche Mörder von Hande Ö. ist nach knapp zweieinhalb Wochen "gefasst" - eine Festnahme erübrigte sich allerdings, der Verdächtige saß laut Informationen der "Krone" bereits wegen anderer Straftaten in U-Haft. Die 35-jährige Transfrau war am 25. Jänner in ihrer Wohnung im Wiener Bezirk Ottakring tot aufgefunden worden - erdrosselt mit einem Tuch, zudem nackt und gefesselt. Der 32-jährige Verdächtige, ein Österreicher mit serbischen Wurzeln, hat nach eigenen Angaben Hande Ö. im Zuge eines Streits getötet.

Wie bereits zuvor vermutet, war der Verdächtige tatsächlich ein Freier der 35-Jährigen, die heimlich der Prostitution nachgegangen war. Die Transfrau - sie stammte aus der Türkei - war vor einiger Zeit nach Österreich gekommen und hatte in ihrer neuen Heimat Asylwerber-Status. Da sie deshalb nicht arbeiten durfte, jedoch von etwas leben musste, sei die 35-Jährige laut Asyl in Not gezwungen gewesen, "der Sexarbeit nachzugehen". Dazu empfing sie ihre Freier in der eigenen Wohnung in der Haymerlegasse - bis sie eines Tages im Jänner ihrem Mörder die Türe öffnete.

Handy-Daten als entscheidende Spur
Die Polizei ermittelte nach dem Fund der Leiche - Freunde der Transfrau hatten sich Sorgen gemacht und die Exekutive verständigt - in alle Richtungen, nahm dabei das Handy der Toten sowie deren Internetaktivitäten genau unter die Lupe. Das Mobiltelefon bzw. die darin enthaltenen Kontakte sollten sich auf der Suche nach Handes Mörder als entscheidend herausstellen. Denn sie führten die Ermittler schließlich zu dem 32-jährigen Verdächtigen.

Verdächtiger saß bereits in Haft
Dieser musste auch gar nicht erst ausgeforscht und festgenommen werden, da der Mann bereits in Untersuchungshaft saß, als sich der Verdacht gegen ihn erhärtete. Dem Beschuldigte werden nämlich auch zwei Raubüberfälle angelastet: einen Überfall in einem Thaimassage-Studio in Ottakring am 23. Jänner, bei dem eine Prostituierte ausgeraubt wurde, und einen weiteren Überfall auf eine 54-jährige Energetikerin am Samstag, dem 24. Jänner. Die Frau wurde in ihrer Wohnung im Bezirk Neubau mit einer Gaspistole bedroht und ausgeraubt. Der Verdächtige flüchtete damals, konnte allerdings kurze Zeit später mit Beute und Waffe gestellt werden. Seitdem befindet sich der Verdächtige in U-Haft.

Im Zuge seiner Einvernahme zeigte sich der 32-Jährige laut Polizei geständig. Er gab an, am Tattag in der Wohnung des Opfers zunächst Sex mit der Transfrau gehabt zu haben. Dann sei es zum Streit zwischen ihm und der Prostituierten gekommen. Worum es dabei ging, ist bislang nicht bekannt. Die Auseinandersetzung endete für Hande Ö. jedenfalls tödlich.

Am Tatort sowie an der Leiche befanden sich auch biologische Spuren des Verdächtigen. Dieser gab ebenso zu, Bargeld, persönliche Gegenstände und Mobiltelefone des Opfers gestohlen zu haben. Die Ermittlungen sind weiter im Gange.

Weil die Exekutive vermutet, dass der Mann noch weitere Straftaten begangen haben könnte, wurde ein Foto des Verdächtigen veröffentlicht. Hinweise erbeten unter der Telefonnummer 01/31310-33800.

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