Herr F. wollte in eine sichere Pensionsvorsorge investieren. Das hat er 2005 auch dem Finanzberater gesagt. Dieser schlug vor, einen Fremdwährungskredit über 260.000 Euro aufzunehmen und in Fonds zu investieren. Mit 8.000 Euro Eigenkapital. "Die monatlichen Ausschüttungen aus einem Fonds sollten die Kreditraten abdecken, der Überschuss auf dem Konto bleiben. Nach 15 bis 20 Jahren sollte der Kredit abgedeckt sein und ich eine monatliche Zusatzpension oder Einmalzahlung bis 100.000 Euro erhalten", beschreibt Herr F. den ursprünglichen Plan. Den Kredit dafür bekam der Niederösterreicher von der Hypo Steiermark.
Doch schon nach kurzer Zeit funktionierte das System nicht mehr. Der Wert des Schweizer Franken stieg, und der Wert der Fonds sank – dank der Finanzkrise. Herr F. muss seither regelmäßig Geld zuschießen, um die Kreditraten abzudecken. Er wollte von den "Finanzexperten" Hilfe. Aber der Finanzberater, der das "Pro Futura-Modell" verkauft hatte, ist ironischerweise mittlerweile selbst längst pleite.
Man darf sich auch fragen, warum eine seriöse Bank so einfach einen Kredit vergeben hat. Dort hätte doch auffallen müssen, dass die Sache nicht risikolos war. Die Hypo Steiermark sieht aber keinen Fehler. Man habe Herrn F. ausführlich beraten und sei für den Kredit zuständig gewesen. Zum Vorsorgemodell könne die Bank keine Aufklärungspflicht treffen.
Dafür hat die Hypo mittlerweile den Kredit in Euro konvertiert. Somit hat Herr F. derzeit einen Schaden von 180.000 Euro Muss man sich als Kunde besser auskennen als die Profis?
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