Nach Spendenerfolg

“Walking Man” von Detroit musste umziehen

Ausland
11.02.2015 10:42
Er ist als "Walking Man" von Detroit bekannt geworden. Der 56-jährige James Robertson, der seit zehn Jahren täglich 34 Kilometer auf seinem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause zurücklegen musste, hat große Solidarität erfahren. Eine Spendenaktion brachte mehr als 350.000 US-Dollar (rund 309.000 Euro) ein. Doch die Bekanntheit hat auch ihre negativen Seiten: Robertson fühlte sich durch das große Interesse an seiner Person und an seinem mittlerweile neuen Auto so sehr bedrängt, dass er umziehen musste und unter Polizeischutz steht.

"Die Leute haben ihn nach Geld gefragt", erklärte ein Polizist am Dienstag gegenüber der Lokalzeitung "Detroit Free Press". Und das, obwohl Robertson noch gar nicht über das auf der Spendenplattform gofundme.com gesammelte Geld verfügt. Die Exekutive ist aber vor allem aufgrund jüngster Meldungen über Raubmorde nach Lotteriegewinnen in der Nachbarschaft in Alarmbereitschaft. Daher entschied man sich in Absprache mit dem 56-Jährigen, dass man ihn temporär anderswo unterbringt.

Geschenkter Ford Taurus als Attraktion in Nachbarschaft
Mittlerweile verfügt der "Walking Man" über einen neuen Ford Taurus SEL. Das rote Traumauto des Fabrikarbeiters im Wert von rund 35.000 Dollar (rund 31.000 Euro) wurde ihm von der Ford Motor Company zur Verfügung gestellt. Viele Nachbarn wurden auf das Auto aufmerksam und bestaunten das wertvollste Stück in der Straße der eher heruntergekommenen Siedlung immer wieder aufs Neue.

Aber auch zahlreiche Medien belagern seit dem ersten Bericht über Robertson die Wohnung des 56-Jährigen. Er war mittlerweile in zahlreichen Sendungen als Gast, mehrere Lokalpolitiker hatten öffentlichkeitswirksame Treffen mit dem Detroiter. Allmählich wurde ihm der Rummel also auch zu viel.

"Walking Man" will Geld gar nicht
Was mit dem gesammelten Geld passiert, ist übrigens nach wie vor offen. Zwar fühlte sich Robertson sehr geschmeichelt und bedankte sich bei diversen Treffen mit dem 19-jährigen Spendeninitiator Evan Leedy für das große Mitgefühl. Doch der "Walking Man" betonte bisher auch, dass er das Geld gar nicht haben möchte. Vielmehr wünscht er sich Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr. Kommende Woche wollen sich Robertson und Leedy mit Finanzberatern zusammensetzen, um über die Verwendung des Geldes zu entscheiden.

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