Erst nach und nach stellt sich heraus, inwieweit die Gemeindezusammenlegungen auch "alltagstauglich" sind. In manchen Fällen sind sie's sicher nicht, wie der Fall der neuen Kommune Gratwein-Straßengel beweist. Nach der Fusion vom 1. Jänner verfügt der 12.000-Einwohner-Ort in Graz-Umgebung über zwei Bahnhöfe - einer befindet sich im ehemaligen Judendorf, einer in Gratwein/Gratkorn. Das Problem dabei: Die Bahnhöfe liegen zwar in einer Gemeinde, aber in zwei unterschiedlichen Tarifzonen.
ÖBB: "Tarifzonen sind nicht an Gemeindegrenzen gebunden"
Wer also mit dem Zug von Judendorf nach Graz fahren will, zahlt 2,10 Euro, wer von der eineinhalb Kilometer entfernten Station Gratwein aus startet, berappt das Doppelte. Diese Ungerechtigkeit sorgt bei den Pendlern verständlicherweise für Ärger. ÖBB-Sprecher Christoph Posch beteuert gegenüber der "Krone", dass "Tarifzonen nicht an Gemeindegrenzen gebunden" seien. Unterschiedliche Preise habe es auch schon vor der Fusion gegeben, "daran wird sich auch nichts ändern".
Gratwein-Straßengels Regierungskommissär Harald Mulle hat laut ORF allerdings eine Notlösung parat: Zum einen bekommen Bürger, die "draufzahlen", ihr Geld zurück. Zum anderen ist ein Bus angedacht, der Pendler zum "Billigbahnhof" Judendorf bringt.
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