Demos in Linz

Friedlicher, aber kurzer Pegida-“Spaziergang”

Österreich
08.02.2015 19:02
Andere Stadt, jedoch ein ähnliches Bild: Beim ersten "Spaziergang" der Pegida-Bewegung in Linz hat es für deren rund 150 Teilnehmer am Sonntagnachmittag nach wenigen Hundert Metern kein Weiterkommen mehr gegeben. Beim Volksgarten stellten sich ihnen laut Polizei bis zu 1.800 antifaschistische Demonstranten entgegen. Nach eineinhalb Stunden Pattsituation in eisiger Kälte zogen sich die Pegida-Anhänger schließlich freiwillig zurück. Anders jedoch als in Wien verliefen die Demonstrationen diesmal friedlich und ohne Tumulte.

Die vom Bündnis "Linz gegen Rechts" veranstaltete Gegendemo war kurz nach 14 Uhr am Hauptplatz gestartet. Der ursprüngliche Plan, zum Hauptbahnhof zu marschieren, wo sich die Pegida-Anhänger sammelten, war von der Polizei nicht genehmigt worden. Die Kundgebung endete deshalb offiziell kurz nach 15 Uhr am Hessenplatz.

Blöcke standen sich rund eineinhalb Stunden gegenüber
Etliche Hundert Teilnehmer machten sich jedoch auf den Weg zum Volksgarten, wo sie den Pegida-Zug erwarteten. Eineinhalb Stunden lang standen sich beide Blöcke gegenüber, getrennt von einem Großaufgebot der Polizei, die mit rund 180 Beamten im Einsatz war. Ein Teilnehmer wurde laut Exekutive festgenommen, da er einen Baseballschläger bei sich hatte. Davon abgesehen habe es vorerst keine Anzeigen gegeben.

Allerdings werde in den kommenden Tagen die Video-Dokumentation ausgewertet, so ein Polizeisprecher. Da einige Farbbeutel und Dosen aus den Reihen der Gegendemonstranten geflogen seien, könne es sein, dass dann doch noch Anzeigen erstattet werden.

Pegida-Sprecher dennoch "voll zufrieden"
Am frühen Abend zog sich die Pegida-Gruppe dann freiwillig zurück. Die Gegendemonstranten folgten ihr bis zum Bahnhof, wo sich beide Kundgebungen allmählich auflösten. Ein Pegida-Sprecher zeigte sich dennoch "voll zufrieden". Die Demo sei wohlgeordnet und ohne Provokationen aufseiten der Pegida-Anhänger verlaufen. Angesprochen auf die geringe Teilnehmerzahl erklärte der Sprecher: "Es ging nicht darum, Leute zu mobilisieren, sondern wir wollten zeigen, dass es auch ohne Provokation geht."

"Starkes Zeichen, dass Intoleranz keinen Meter macht"
Dominik Samassa vom Bündnis "Linz gegen Rechts" sprach von einem "starken Zeichen, dass Rassismus und Intoleranz in Österreich keinen Meter macht". Willy Mernyi vom Mauthausen Komitee hatte in seiner Ansprache gewarnt, der Rechtsextremismus sei mittlerweile "in der Mitte der Gesellschaft angekommen".

Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger, die an der Demo teilnahm, sagte: "Es ist mir wichtig, dass ich da bin, um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen." Die oberösterreichische SP will Pegida online entgegentreten, wie Landesgeschäftsführer Peter Binder ankündigte. Bis zum frühen Abend hatten 700 Menschen die Initiative unterstützt.

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