Richtige Nesthocker

Zwei Drittel der jungen Italiener leben bei Eltern

Ausland
08.02.2015 13:28
Wirtschaftskrise, unsichere Arbeitsverhältnisse und teure Wohnungen zwingen immer mehr erwachsene Italiener, im Elternhaus zu wohnen. Wie aus einer Untersuchung des Statistikamtes Eurostat hervorgeht, leben knapp zwei Drittel (exakt 65,8 Prozent) der jungen Italiener im Alter zwischen 18 und 35 Jahren noch bei den Eltern.

Insgesamt sieben Millionen Italiener unter 35 Jahren leben noch bei den Eltern. Die Zahl ist doppelt so hoch wie in Frankreich und Großbritannien und 17 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Experten führen diese Zahl auf die hohe Jugendarbeitslosigkeit infolge der schweren Rezession, die über 40 Prozent beträgt, zurück.

Forscher warnen vor "Nesthocker-Generation"
Vor allem im wirtschaftlich benachteiligten Süden ist die Zahl der bei den Eltern lebenden Italienern hoch. Demografen warnen vor einer "Nesthocker-Generation", die ein Problem für die Entwicklung des Landes ist.

Hohe Mieten und Desinteresse an der Ehe
Nicht nur Probleme bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung erschweren die Trennung von den Eltern, so die Experten, auch kulturelle Faktoren würden eine Rolle spielen. Viele junge Frauen seien Nesthockerinnen, obwohl sie finanziell selbstständig seien. Als Gründe nennen Forscher die hohen Mieten in Italien und das Desinteresse an der Ehe.

Österreicher im Vergleich selbstständiger
Im Vergleich zu den jungen Italienern sind die jungen Österreicher geradezu selbstständig: Laut einer 2013 veröffentlichte Studie schonen 54 Prozent der berufstätigen Österreicher ihre Geldbörse, indem sie noch im "Hotel Mama" wohnen, bei den jungen Frauen sind es gar nur 40 Prozent.

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