100 eigene Apps

So infiltriert Microsoft heimlich Android und iOS

Elektronik
05.02.2015 11:04
Obwohl Windows Phone ein durchaus modernes Mobilbetriebssystem ist, blieb Microsoft der durchschlagende Erfolg am Smartphone-Markt bislang verwehrt. Weit über 90 Prozent aller verkauften Smartphones laufen mit Android oder iOS, Microsofts Windows-Handys sind ein Nischenprogramm. Unter neuer Führung reagiert Microsoft nun auf diesen Trend – und unterwandert die App Stores der Konkurrenz schleichend mit eigenen Apps.

"Wir werden überall sein", zitiert das Nachrichtenportal "Quartz" einen Microsoft-Manager – und rund ein Jahr, nachdem Satya Nadella zum neuen Microsoft-Boss bestimmt wurde, scheint sich diese Aussage bereits zu bewahrheiten.

Microsoft ist zum App-Produzenten geworden und hat mittlerweile stolze 100 verschiedene Apps für Konkurrenzbetriebssysteme im Angebot. Wenn man die Nutzer schon nicht mit dem eigenen Betriebssystem für sich gewinnen kann, so scheint es, dann will man es zumindest mit Software für die Konkurrenzsysteme tun.

Mailing, Office, Lockscreens: Angebot vielfältig
Das App-Angebot, das Microsoft in den vergangenen Monaten geschaffen hat, ist vielfältig. Von E-Mail-Apps über Kalender und Office-Programme bis hin zu Lockscreens und Launcher-Apps reicht Microsofts Sortiment mittlerweile. Unter eigener Marke agierende Microsoft-Töchter wie Skype sind da noch gar nicht eingerechnet.

Eine der jüngsten App-Neuheiten, die Microsoft für Konkurrenzsysteme veröffentlicht hat, war der gut gemachte E-Mail-Client Outlook für Android und iOS, bei dem der Konzern vom Know-how des zugekaufen Mailing-App-Entwicklers Acompli profitiert hat.

Wenige Tage später folgte dann ein Lockscreen für Googles Android, der die Nutzer mit Funktionen wie Benachrichtigungen, einem Suchfeld und hübschen Hintergrundbildern an Microsofts Suchmaschine Bing binden soll. Hierzulande wird er zwar noch nicht offiziell über Googles Play Store angeboten, die Installationsdatei ist über das IT-Portal "Chip" jedoch schon problemlos zu bekommen.

App-Flut durch Zukäufe und "Microsoft Garage"
Produziert werden die Microsoft-Apps auf verschiedenen Wegen. Manche werden in der "Microsoft Garage" entwickelt. Dabei handelt es sich um eine eigene Abteilung des Unternehmens, in der Mitarbeiter mit neuen Ideen experimentieren können, die dann vielleicht einmal zur millionenfach heruntergeladenen App werden.

Vieles wird aber auch über Zukäufe – im Mailing-Bereich etwa Acompli – abgewickelt. Wie zum Beweis, dass man es mit all den neuen Microsoft-Apps ernst meint, hat der Milliardenkonzern erst am Donnerstag einem Bericht von "Dr. Windows" zufolge die beliebte Kalender-App Sunrise für stolze 100 Millionen US-Dollar gekauft.

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