Held von Taipeh?

Experten: Pilot verhinderte Crash mit Wohnhaus

Ausland
04.02.2015 15:46
Mindestens 26 Todesopfer hat am Mittwoch ein Flugzeugabsturz in Taiwans Hauptstadt Taipeh gefordert, als eine Maschine der Flugline TransAsia mit 58 Menschen an Bord in einem dicht besiedelten Wohngebiet zunächst eine Brücke streifte und schließlich in einen Fluss stürzte. Während die Absturzursache noch völlig unklar ist, haben sich inzwischen mehrere Experten zu Wort gemeldet, die der Ansicht sind, dass der Pilot noch Schlimmeres verhinderte - indem er es schaffte, das Flugzeug von Wohnhäusern weg in den Fluss zu lenken.

Die taiwanesischen Behörden haben diese mögliche Heldentat noch nicht bestätigt, allerdings konnten bereits die Flugschreiber geborgen werden. Aus den Daten der Blackbox und den Aufnahmen aus dem Cockpit erhofft man sich, die Hintergründe des Unglücks erklären zu können.

Derzeit geht man von 26 Todesopfern aus. Die Zahl könnte aber weiter ansteigen, da vermutet wird, dass sich weitere Leichen noch im Wrack befinden. Bis jetzt konnten 15 Personen lebend geborgen werden, darunter ein dreijähriger Bub. Insgesamt befanden sich 53 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord.

Autofahrer filmte dramatische Szenen
Die Maschine krachte kurz nach dem Start vom Songshan-Flughafen in der Innenstadt der Millionenmetropole mit einer Tragfläche gegen eine Brücke und ein Taxi. Dann stürzte sie in den Keelung-Fluss. Ein Autofahrer hatte die dramatischen Szenen gefilmt. Auf den verwackelten Bildern taucht die zweimotorige Maschine plötzlich hinter Hochhäusern der Millionenstadt auf, ehe sie über der Brücke niedergeht und in den Fluss stürzt. Wenige Minuten zuvor registrierte die Luftfahrtbehörde einen Notruf. Anschließend riss der Kontakt zum zweimotorigen Turboprop-Verkehrsflugzeug ATR-72 ab.

Für die Airline TransAsia war es das zweite Unglück innerhalb von sieben Monaten. Im Juli vergangenen Jahres war eine Maschine der Fluggesellschaft bei Sturm auf der Insel Penghu in ein Wohngebiet gestürzt, 48 Menschen kamen ums Leben. Damals handelte es sich ebenfalls um ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug.

TransAsia-Chef bat Angehörige um Verzeihung
TransAsia-Chef Chen Xinde bat nach dem Absturz um Verzeihung. Während einer Pressekonferenz verbeugten er und weitere Führungskräfte sich aus Respekt vor den Angehörigen der Todesopfer. Nach dem Absturz im Juli habe die Airline ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, und alle Flugzeuge würden regelmäßig intensiven Prüfungen unterzogen. "Bei dem Flugzeug handelte es sich um das neueste Modell. Die Maschine war nicht mal ein Jahr in Betrieb", sagte Chen Xinde.

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