Negativtrend hält an

Arbeitslosenquote stieg im Jänner auf 10,5 Prozent

Wirtschaft
02.02.2015 10:31
Der Negativtrend auf dem Arbeitsmarkt hält weiter an: Ende Jänner waren in Österreich 472.539 Menschen ohne Arbeit (inklusive AMS-Schulungsteilnehmer), das waren um 5,1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum zum Vorjahr. Nach nationaler Definition stieg die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent, wie das Sozialministerium am Montag bekannt gab. Derzeit scheint die Regierung vollkommen ratlos zu sein. Sozialminister Rudolf Hundstorfer gab zu: "Die Arbeitsmarktpolitik stößt an ihre Grenzen."

Ohne Schulungsteilnehmer vermerkte das Arbeitsmarktservice 406.239 Arbeitslose, um 36.402 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Bauwirtschaft war dabei die Branche, die am meisten zur Gesamtarbeitslosigkeit beigetragen hat. 18,5 Prozent aller Arbeitslosen waren vorher am Bau beschäftigt. Allerdings war hier der Anstieg überraschend gering, da der Winterbau gut laufe, hieß es aus dem Ministerium.

Überdurchschnittlicher Anstieg bei Älteren und Ausländern
Die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 lag Ende Jänner um 5,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Bei den jüngsten Arbeitsmarkteinsteiger - den 15 bis 19-Jährigen - war sogar mit einem Minus von 2,5 Prozent ein leichter Rückgang zu beobachten. Allerdings waren auch Ende Jänner 2015 um 8,4 Prozent mehr Lehrstellensuchende vorgemerkt. Dem steht jedoch laut Sozialministerium auch ein Anstieg von 7,3 Prozent beim Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen gegenüber. Die Gruppe der Über-50-Jährigen bleibt weiterhin eine schwer vermittelbare Gruppe, die überdurchschnittlich wächst, im Jänner um 13,7 Prozent. Auch die ausländischen Arbeitskräfte waren mit einem Plus von 18,9 Prozent negative Spitzenreiter.

Österreich hält zweiten Platz hinter Deutschland
Im europäischen Vergleich steht Österreich nach wie vor gut da. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent (nach Eurostat) hat Österreich nach Deutschland die zweitniedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Die höchste Quote mit 25,8 Prozent hat derzeit übrigens Griechenland, dahinter folgt Spanien (23,7 Prozent).

Hundstorfer betont Notwendigkeit der Steuerreform
"Wegen der anhaltenden europäischen Wirtschaftsflaute steigt die registrierte Arbeitslosigkeit weiterhin an. Der Anstieg bleibt aber im einstelligen Bereich", sagte Sozialminister Rudolf Hundstorfer. "Ohne eine nachhaltige Belebung der Konjunktur und der daraus folgenden Nachfrage nach Arbeitskräften stößt auch die Arbeitsmarktpolitik an ihre Grenzen", erklärte der Minister, warum die Regierung bisher keine großen Erfolge verzeichnen konnte. In diesem Zusammenhang betonte Hundstorfer die besondere Priorität einer kaufkraftstärkenden Steuerreform, aber auch Maßnahmen auf EU-Ebene.

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