Ultimatum abgelaufen

IS enthauptete auch zweite japanische Geisel

Ausland
01.02.2015 08:35
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat hat ihre Drohungen wahr werden lassen und offenbar auch die zweite japanische Geisel nach Ablauf eines gesetzten Ultimatums enthauptet. Am Samstag wurde ein Video im Internet veröffentlicht (einen Ausschnitt davon sehen Sie oben), das die Enthauptung zeigen soll. Die japanische Regierung hält die Aufnahmen für authentisch.

Auf den im Internet veröffentlichten Aufnahmen ist der von der IS-Miliz verschleppte Journalist Kenji Goto in orangefarbener Kleidung zu sehen. Neben ihm steht ein maskierter, mit einem Messer bewaffneter Mann, der die Regierung in Tokio für den Tod des Japaners verantwortlich macht. Das Video endet mit einem Standbild, das den abgetrennten Kopf der Geisel zeigt.

Miliz gibt Tokio Schuld für Tod der Geisel
Der Maskierte wendet sich in dem Video direkt an Japans Regierungschef Shinzo Abe: Wegen dessen gewissenloser Entscheidung, "an einem aussichtslosen Krieg teilzunehmen, wird dieses Messer nicht nur Kenji töten, sondern weiter machen und Massaker anrichten, wo immer deine Leute sind". Die IS-Kämpfer hatten in den vergangenen Monaten bereits drei US-Amerikaner und zwei Briten hingerichtet. Goto war im vergangenen Oktober in Syrien verschleppt worden.

Henker bereits aus anderen IS-Videos bekannt
Verbreitet wurde das Video über den Kanal des IS-Medienorgans Al-Furkan auf Twitter. Nach Angaben des auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierten Unternehmens Site spricht der maskierte Mann auf dem Video mit einem starken südenglischen Akzent, der auch schon auf anderen IS-Bekennervideos zu hören sei.

Weltweites Entsetzen: "Abscheuliche und verachtenswerte Tat"
Die Ermordung des 47-Jährigen sorgte weltweit für Entsetzen. Japans Regierungschef, US-Präsident Barack Obama und die Regierungen Frankreichs und Großbritanniens verurteilten die Tat. Premier Abe sprach von einer "abscheulichen und verachtenswerten" Tat. "Wir werden den Terroristen niemals vergeben", sagte er in Tokio. "Japan wird sich niemals dem Terrorismus beugen und ist entschlossen, seiner Verantwortung beim Kampf der internationalen Gemeinschaft gegen den Terrorismus gerecht zu werden." Gotos Mutter äußerte sich in Tokio bestürzt über die Todesnachricht. "Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, was ich empfinde", sagte die um Fassung ringende Junko Ishido.

Jordanischer Pilot noch in der Gewalt der Dschihadisten
Die Extremisten hatten bereits in der vergangenen Woche eine japanische Geisel getötet. Der jordanische Pilot Maas al-Kassasbeh befindet sich weiterhin in der Gewalt der IS-Miliz. Er wurde in dem am Samstagabend verbreiteten Video nicht erwähnt.

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