Stadt in Trümmern

Schutt und Ruinen: Das blieb von Kobane übrig

Ausland
28.01.2015 19:20
In der von den kurdischen Kräften zurückeroberten syrischen Grenzstadt Kobane sind die Spuren der monatelangen Kämpfe mit den IS-Dschihadisten deutlich zu sehen. Vor allem der Ostteil der Stadt zeugt von den heftigen Kämpfen des IS mit der kurdischen Miliz und von den US-Luftangriffen, wie Journalisten am Mittwoch bei einem kurzen Besuch Kobanes feststellten.

Die Straßen säumen nur noch Ruinen und leer stehende, halb zerschossene Gebäude, zu sehen sind nur Mitglieder der kurdischen Volksverteidigungseinheiten. In den westlichen Stadtvierteln sind die Schäden nicht ganz so schlimm, dort wagen sich sogar ein paar Zivilisten auf die Straße, wie Reporter berichteten.

Stille nur von Kalaschnikow-Salven unterbrochen
In der ganzen Stadt herrscht eine ungewöhnliche Stille, abgesehen von Kalaschnikow-Salven, mit denen kurdische Kämpfer an einigen Kreuzungen die Journalisten begrüßen. Kobane scheint weitgehend verlassen: Seit Beginn der Offensive des IS gegen die Stadt Mitte September flüchteten rund 200.000 Syrer - in der Mehrzahl Kurden - über die nahe gelegene Grenze in die Türkei.

Rund vier Monate hatte die erbitterte Schlacht um Kobane getobt. Der IS hatte im September seinen Vormarsch auf die vor allem von Kurden bewohnte syrische Stadt an der Grenze zur Türkei begonnen. Zunächst überrannten IS-Kämpfer die Dörfer im Umland und trieben Zehntausende Menschen in die Flucht. Von Kobane selbst konnten die Extremisten teilweise mehr als die Hälfte unter Kontrolle bringen.

"Das ist ein Sieg für alle Kurden"
Mithilfe von Luftangriffen der USA und ihrer arabischen Verbündeten gelang es den Kurden jedoch, die Extremisten nach und nach zurückzudrängen. Sie erhielten dafür auch Unterstützung von Kurden aus dem Irak, die schwere Waffen heranschafften. "Das ist ein Sieg für alle Kurden", sagte Kurden-Sprecher Idriss Nassan am Montag.

Der Verteidigungsminister von Kobane, Ismet Hassan, erklärte, die Kurden wollten ihren Feldzug fortsetzen und auch das Umland zurückerobern. Dörfer im Umkreis von etwa 40 Kilometern stünden noch unter Kontrolle des IS. Auch dort wohnen vor allem Kurden.

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