An Libanon-Grenze

Israel und Hisbollah im Clinch: UNO-Soldat getötet

Ausland
28.01.2015 14:37
Beim schwersten Zwischenfall an Israels Grenze zum Libanon seit fast einem Jahrzehnt ist am Mittwoch ein spanischer UNO-Soldat getötet worden. Zuerst hatte die Hisbollah ein israelisches Militärfahrzeug mit einer Panzergranate getroffen, wobei zwei Soldaten getötet und sieben weitere verletzt wurden. Dann feuerte Israels Armee mit Artillerie in das Grenzgebiet. Dabei sei der 36-jährige Blauhelmsoldat ums Leben gekommen, teilten die Vereinten Nationen mit.

Das spanische Kontingent der Blauhelmtruppe umfasst 1.100 Mann. Nach dem Tod des Gefreiten der spanischen Armee forderte Madrid die Vereinten Nationen zu einer Aufklärung des Zwischenfalls auf. Die israelischen Stellen hätten der spanischen Regierung ihr Beileid ausgesprochen und um Entschuldigung gebeten, sagte Außenminister José Manuel García-Margallo.

Auch rund 170 Soldaten des österreichischen Bundesheeres verstärken die internationale UNIFIL-Truppe, welche die Grenze zwischen Israel und dem Libanon beobachtet. 2006 war der österreichische Major Hans-Peter Lang beim israelischen Beschuss des UNO-Beobachtungspostens Khiam im Südlibanon ums Leben gekommen.

Hisbollah: Vergeltung für Luftangriff auf Golanhöhen
Laut der Hisbollah-Miliz handelte es sich bei ihrer Attacke unweit des Ortes Har Dov um die Vergeltung für einen Luftangriff auf den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen am 18. Jänner. Bei dem Angriff, der Israel zugeschrieben wird, waren mindestens sechs Hisbollah-Kämpfer sowie ein iranischer General getötet worden.

Der israelische Rundfunk berichtete, nach dem nunmehrigen Beschuss des Militärfahrzeugs habe man zur Vergeltung Dutzende Raketen auf das Grenzgebiet im Südlibanon abgefeuert. Militante Libanesen hätten zudem Militärstützpunkte nahe Har Dov und Hermon mit Mörserfeuer belegt. Das Skigebiet rund um den Berg Hermon auf den Golanhöhen sei evakuiert worden, die Armee hätte mit Luftangriffen reagiert.

Netanyahu warnt: "Unsere Armee ist vorbereitet"
Israels Premier Benjamin Netanyahu warnte "jeden, der uns an der Nordgrenze herausfordern will". Er verwies dabei auf das israelische Vorgehen während des Gaza-Kriegs im vergangenen Sommer: "Die Hamas hat im letzten Sommer den härtesten Schlag seit ihrer Gründung erlitten und die israelische Armee ist darauf vorbereitet, an allen Fronten mit aller Macht vorzugehen." Die Hamas wiederum begrüßte den Hisbollah-Angriff auf das israelische Militärfahrzeug.

In Israels Nordregion gibt es seit Tagen Spannungen. Am Dienstag waren zwei Raketen aus Syrien auf den von Israel besetzten Golanhöhen eingeschlagen. Die israelische Armee reagierte darauf mit dem Beschuss syrischer Militärziele. "Wir werden einen Beschuss des israelischen Territoriums oder eine Verletzung unserer Souveränität nicht tolerieren", erklärte Verteidigungsminister Moshe Yaalon. "Wir werden kraftvoll und entschlossen darauf reagieren."

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