IS-Desaster

Kurden jubeln: Dschihadisten aus Kobane vertrieben

Ausland
26.01.2015 20:32
Nach monatelangen Kämpfen haben kurdische Kämpfer nach eigenen Angaben die nordsyrische Stadt Kobane vollständig von der IS-Miliz befreit. Damit endete am Montag nach rund vier Monaten vorerst eine der erbittertsten Schlachten im syrischen Bürgerkrieg, die Extremisten des Islamischen Staats erlitten eine ihrer schwersten Niederlagen seit Ausbruch des Konflikts. Die Kurden hoffen nun, die Extremisten auch in anderen Kampfgebieten zurückdrängen zu können.

Kurdische Kämpfer brachten am Montag im Osten Kobanes die letzten Viertel unter ihre Kontrolle, wie ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Anschließend durchkämmten sie Häuser nach Sprengladungen, die die Dschihadisten dort versteckt hatten.

Der IS hatte im September seinen Vormarsch auf die vor allem von Kurden bewohnte Stadt an der Grenze zur Türkei begonnen. Zunächst überrannten IS-Kämpfer die Dörfer im Umland und trieben Zehntausende Menschen in die Flucht. In Kobane selbst konnten die Extremisten teilweise mehr als die Hälfte der Stadt unter Kontrolle bringen.

"Ein Sieg für alle Kurden"
Mithilfe von Luftangriffen der USA und ihrer arabischen Verbündeten gelang es den Kurden, die Extremisten nach und nach zurückzudrängen. Sie erhielten dafür auch Unterstützung von Kurden aus dem Irak, die schwere Waffen heranschafften. "Das ist ein Sieg für alle Kurden", sagte Kurden-Sprecher Idriss Nassan, der für Dienstag eine Feier der siegreichen Verteidiger ankündigte.

Laut Einschätzung der USA ist der Kampf um Kobane allerdings noch nicht gewonnen: "Kobane bleibt umkämpft", sagte die Sprecherin im US-Außenministerium, Jen Psaki, am Montagabend. Die Extremisten würden zwar zurückgedrängt, dieser Prozess sei aber noch nicht beendet.

Der "Verteidigungsminister" von Kobane, Ismet Hassan, erklärte, die Kurden wollten ihren Feldzug fortsetzen und auch das Umland zurückerobern. Dörfer im Umkreis von etwa 40 Kilometern stünden noch unter Kontrolle des IS. Auch dort wohnen vor allem Kurden. "Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, einen humanitären Korridor zu öffnen, um Kobane zu helfen", sagte Hassan.

Erfolge auch im Irak
Auch im benachbarten Irak meldeten die Sicherheitskräfte Erfolge gegen den IS. Die Extremisten seien aus der kompletten Provinz Dijala nördlich der Hauptstadt Bagdad vertrieben worden, zitierte der Nachrichtensender Al-Arabija einen Polizeioffizier.

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