WM in Katar

Kantersieg gegen Iran! ÖHB-Herren im Achtelfinale

Sport
21.01.2015 16:30
Österreichs Handball-Nationalteam feierte gegen den Iran einen 38:26-Erfolg und schreibt damit Sportgeschichte, denn erstmals erreichte die ÖHB-Auswahl ein WM-Achtelfinale. Mit fünf Punkten am Konto ist der Truppe von Patrekur Johannesson bereits vor dem letzten Gruppenspiel am Freitag gegen Mazedonien, dem "Finale" um Platz zwei, der Aufstieg nicht mehr zu nehmen. Während Österreichs Herren eine starke Leistung ablieferten, war die Zuschauerkulisse in der Ali Bin Hamad Al-Attiyah Arena ein trauriger Anblick. Nur rund 300 Zuseher verirrten sich nach Al Sadd.

Stell dir vor, Österreich spielt bei der Handball-WM gegen den Iran um den Einzug ins Achtelfinale - und keiner geht hin. In der Halle war es fast mucksmäuschenstill, einzig die mitgereisten Fans aus Österreich konnten ein bisschen Stimmung in die Arena bringen.

Österreichs Team erwischte einen Traumstart: Maximilian Hermann und Raul Santos spielten innerhalb von 50 Sekunden einen 2:0-Vorsprung heraus. Schnell zogen Viktor Szilagyi und Co. davon, nach fünf Minuten führten die ÖHB-Herren 6:1. Weitere fünf Minuten später stellte Robert Weber auf 10:2.

Marinovic stark, Ascherbauer trifft erstmals
Nikola Marinovic machte als Tormann einen perfekten Job und hielt, was zu halten war. Dominik Ascherbauer erzielte bei dieser WM seine ersten Tore. Halbzeitstand: 18:13.

Der Iran präsentierte sich extrem schwach und vergab unzählige Chancen. Bereits Kroatien fertigte den Außenseiter im letzten Spiel 41:22 ab. Österreichs Team konnte die Fehlpässe der Iraner gut nutzen.

Kurzer Durchhänger
Nach Beginn der zweiten Hälfte konnte der Iran etwas aufholen, die Österreicher erhielten erstmals sechs Tore in Folge. In dieser Phase schien sich Österreich seiner Sache zu sicher. Die Führung war allerdings nie in Gefahr. Zehn Minuten vor Schlusspfiff nahm Österreich wieder Fahrt auf und spielte einen Neun-Tore-Vorsprung heraus. Nikola Bilyk und Lucas Mayer vergaben in den Schlussminuten noch zwei hundertprozentige Sitzer. Am Ende gewann Österreich hochverdient mit 38:26. Bester Werfer war Raul Santos mit acht Treffern.

Neue Ziele
"Das Achtelfinale war unser Hauptziel. Jetzt müssen wir uns neue Ziele setzen. Die ersten 20 Minuten waren perfekt. Dann hab ich einiges probiert. Ich war unzufrieden, dass wir das System nicht gehalten und die Taktik nicht zu Ende gespielt haben. Da haben wir den Kopf verloren, so etwas darf uns nicht nochmal passieren", zeigte sich Teamchef Johannesson trotz Kantersieg kritisch.

Die möglichen Gegner für das Achtelfinale am Sonntag sind Titelverteidiger Spanien, Gastgeber Katar, Slowenien, Brasilien und Weißrussland. Daran denkt Johannesson aber noch nicht: "Ich konzentriere mich auf Mazedonien. Die haben intelligente Handballspieler, aber wir haben gute Chancen auf zwei Punkte, wenn wir das Niveau halten."

"Historisches geleistet"
ÖHB-Torhüter Nikola Marinovic wurde nach seiner starken Leistung zum "Man of the Match" gewählt: "Ich glaube, dass wir heute Historisches für Österreichs Handball geleistet haben. Das ist zu vergleichen mit den Hauptrunden bei den zwei EMs (2010 und 2014)."

Auch Dominik Ascherbauer konnte seine Freude kaum in Worte fassen: "Ein Traumtag, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Zwar waren wir selber schuld, dass wir es so spannend gemacht haben, aber im Endeffekt war es ein verdienter Sieg für uns. Ich bin unheimlich stolz auf meine vier Tore und ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Der Fokus liegt jetzt auf Mazedonien. Wenn wir das gewinnen haben wir noch eine Chance auf den zweiten Platz. Ich bin überglücklich, aber wir haben noch nichts erreicht."

"Wie ein Geisterspiel"
Über die Zuschauerzahlen war der Oberösterreicher allerdings enttäuscht: "Schade, das war wie ein Geisterspiel. Aber ich bin mir sicher: Je länger wir im Turnier sind, desto voller werden auch die Hallen sein."

Österreich - Iran 38:26 (18:13). Doha, Al Sadd-Halle, 300 Zuschauer. Werfer: Santos 8, Weber 6, Mayer 5, Ziura, Ascherbauer je 4, M. Hermann 3, Szilagyi, Bilyk je 2, Posch, Schlinger, Wagesreiter, Klopcic je 1.

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(Bild: KMM)



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