Wenn der Markt nicht selbst Sicherheit durch sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung herstelle, "sollten Regulierungsmaßnahmen erwogen werden, die Serviceprovider und/oder Internet-Serviceprovider dazu verpflichten, einen Ende-zu-Ende-Schutz als Standard für Daten im Transit zur Verfügung zu stellen", heißt es in einer Empfehlung des Wissenschaftsgremiums im EU-Parlament. Ein zusätzlicher Nutzen einer solchen Regelung wäre eine konkrete politische Diskussion über das Gleichgewicht zwischen Privatsphäre, Strafverfolgung und nationaler Sicherheit.
"Totale Transparenz"
In drei bis vier Jahren werde der Gebrauch von Computern und Smartphones "totale Transparenz" über den Nutzer ermöglichen, sagte der ÖVP-Europaabgeordnete und Vorsitzende des Gremiums, Paul Rübig. Bereits jetzt könnten Apps ohne Wissen der Benutzer die Kameras und Mikrofone von Endgeräten aktivieren, um so Daten zu sammeln. Dabei werde Massenüberwachung auch von kriminellen und terroristischen Organisationen praktiziert.
Umfassende Empfehlungen
Außerdem empfiehlt das Gremium den Aufbau sozialer Medien, Cloud-Dienste und Suchmaschinen in Europa, europäische Zertifizierungssysteme für Verschlüsselungsstandards, EU-Leitlinien für sichere Software-Entwicklung, EU-Sicherheitsrichtlinien mit Mindeststandards für kritische Infrastruktur, Sicherheitskonzepte auf Daten- und Anwendungsebene ("Deperimeterisierung") sowie eine von der EU koordinierte Offenlegung von Softwareschwächen. Ein von der EU finanziertes Forschungsprogramm solle zudem helfen, die Rückverfolgbarkeit von Nutzern anhand des Internet-Protokolls zu minimieren.
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