Nach Beinamputation

Tapferer Jan als Ehrengast bei Ärztekongress

Österreich
17.01.2015 10:46
Die Ärzte sprechen von der "goldenen ersten Stunde des Schocks" - in diesen 60 Minuten entscheidet sich nach einer schweren Verletzung, ob und wie der Patient weiter leben wird. Das ist derzeit beim 13. Traumasymposium in Linz ein Hauptthema. Ehrengast: der heute elfjährige Jan, dessen Rehabilitation nach seinem Beinverlust im Zuge eines schweren Skiunfalls im Jahr 2013 super gelang.

"Zwei Themen stehen bei unserem Symposium im Vordergrund. Das eine ist die Hypotonie, das ist der Blutdruckabfall infolge von Trauma, Blutverlust und Schock. Das andere ist die Gerinnung", erklärt UKH-Primar Stephan Kapral, der den Kongress ausgerichtet hat. Kapral weiter: "Wir Notfallmediziner sprechen von der 'goldenen ersten Stunde', die für den weiteren Verlauf bestimmend ist. Deshalb setzen wir im UKH auf gezieltes Training unserer Mitarbeiter, besonders wichtig ist auch die anschließende Schockraumkonferenz, bei der das weitere Vorgehen besprochen wird. Hier geht es auch um Teambildung, diese Methode hat schon viele Nachahmer gefunden."

Jan verlor Unterschenkel bei Skiunfall
Als Musterbeispiel für eine gelungene Rehabilitation trat der Schüler Jan Schütz aus Bruck-Waasen auf. Der Elfjährige hatte, wie wir in der Vergangenheit mehrfach berichteten, vor zwei Jahren bei einem Skiunfall am Hochficht seinen rechten Unterschenkel verloren. Für den heute Elfjährigen war es ein harter Weg zurück ins Leben, doch mittlerweile geht es dem sportbegeisterten Teenager wieder ausgesprochen gut.

So nimmt der passionierte Skifahrer an einem Skikurs für Behindertensportler teil, will im Februar sogar mit seiner Klasse Ski fahren gehen. "Der Skischuh muss für die Prothese angepasst werden. Da wird hinten ein Keil reingemacht, damit ich in die Hocke komme, sonst kann ich nicht lenken", erklärt der Elfjährige. Auch seinem Idol Marcel Hirscher ist der Bub bereits begegnet. "Er hat mir ein Autogramm auf meinen Helm und auf meine Schultasche gegeben", freut sich Jan.

"Ab und zu hab' ich Phantomschmerzen"
Überhaupt lässt sich der Elfjährige von seinem Handicap ganz und gar nicht bremsen. "Ich fahr' mit dem Radl, gehe schwimmen. Aber lieber beim Opa im Pool, weil im Freibad schauen die Leute so viel", so der Schüler. Schmerzen hat der tapfere Jan noch ab und zu, "wenn ich weiter gehen muss". "Ab und zu hab' ich auch Phantomschmerzen", erzählt er. "Aber die Reha hat mir echt voll geholfen, vor allem die Freunde dort."

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