"Krone"-Ombudsfrau

Felder-Zwangstausch bedroht Existenz von Biobauern

Ombudsfrau
18.01.2015 11:05
Mit aller Macht will die Behörde gegen Landwirte im niederösterreichischen Großglobnitz vorgehen. Die bestehenden Grundgrenzen sollen aufgehoben und die Ackerflächen neu verteilt werden. "Kommassierung" nennt sich das im Amtsjargon. Betroffen davon ist auch Familie Kargl, die seit Jahrzehnten eine Biolandwirtschaft betreibt (siehe Video). Die mit viel Hingabe, aber ohne Chemie gepflegten Felder wären dann für immer verloren.

Seit 33 Jahren betreibt die Familie biologische Landwirtschaft in Großglobnitz im Waldviertel - aus Überzeugung und mit Leidenschaft. Die Ackerflächen sind seit Generationen in Familienbesitz.

"Wir wollen nicht die Katze im Sack kriegen", sagt nun Johann Kargl. Denn bei einer Kommassierung werden auch Felder getauscht, und es wird nicht zwischen biologischen und konventionellen Feldern unterschieden. Die jahrzehntelange Arbeit wäre für die Biolandwirte für immer verloren und bedroht deren Existenz.

Gesetz aus dem 19. Jahrhundert
Mitspracherecht haben die betroffenen Landwirte bei der ganzen Sache nicht. Es wird über ihre Köpfe hinweg entschieden, nach einem Gesetz, geschaffen im 19. Jahrhundert. "Das Verfahren wird amtswegig von der niederösterreichischen Agrarbezirksbehörde eingeleitet und der jeweilige Liegenschaftseigentümer hat keine gesetzliche Möglichkeit, dagegen vorzugehen", erklärt Andreas Hafner, der Familie Kargl in rechtlichen Belangen berät.

Online-Petition gestartet
Hinnehmen wollen die Kargls diese "Enteignung" jedenfalls nicht. Sie haben den Antrag gestellt, dass ihre Felder von der Zusammenlegung ausgenommen werden. Auch eine Petiton im Internet wurde bereits gestartet und man hofft auf viele Unterschriften.

In welcher Demokratie kann eine Behörde einfach so Grundgrenzen aufheben und neu einteilen? Die Antwort lautet: nicht in irgendeiner Bananenrepublik, sondern in Österreich. Das kann weder der Weisheit noch des Rechts letzter Schluss sein, meint Ihre Ombudsfrau.

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