Handball-WM in Katar

Die “Großen Vier” rittern um den Weltmeistertitel

Sport
14.01.2015 10:49
Einmal mehr sind es die "Großen Vier", die bei der am Donnerstag startenden Handball-WM in Katar als Kandidaten auf Gold gehandelt werden. Sämtliche Experten haben Titelverteidiger Spanien, Europameister Frankreich, Dänemark und Österreichs Gruppengegner Kroatien auf der Rechnung und damit jene Teams, die sich seit 2011 bei EM und WM elf von zwölf Medaillen holten.

Bei der vierten WM außerhalb Europas nach 1997 (Japan), 1999 (Ägypten) und 2005 (Tunesien) wird zum ersten Mal seit 1958 eine Männer-Endrunde in nur einer Stadt - Doha - ausgetragen, die Partien finden in nur drei Hallen statt: Ali Bin Hamad Al Attiya Arena (7.700 Zuschauer), Losail Multipurpose Hall (15.300) und Duhail Sports Hall (5.500). Alle Hallen wurden für die WM neu gebaut - die Kosten sollen geschätzte 228 Millionen Euro betragen haben.

Mit 15 von insgesamt 24 Teilnehmerländern sind so viele Teams aus Europa vertreten wie noch nie. Das hat freilich auch einen politischen Hintergrund. Denn für die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain, die sich ohne Angabe von Gründen zurückzogen, wurden Saudi-Arabien und Island nachnominiert. Zuvor hatte schon die erstmals vergebene Wildcard für die sportlich nicht qualifizierten Deutschen für gehörige Diskussionen gesorgt. Für die vom ehemaligen Österreich-Coach Dagur Sigurdsson trainierte DHB-Truppe wäre schon der Einzug ins Viertelfinale ein "schöner" Erfolg (DHB-Präsident Bauer).

Franzosen ohne "Sprungwunder" Abalo
Europa ist auch jener Kontinent, der traditionellerweise die Favoriten stellt. Allen voran Frankreich und Dänemark. "Les Bleus" um Nikola Karabatic mussten mit dem verletzungsbedingten Verlust von "Sprungwunder" und Flügelspieler Luc Abalo kurz vor WM-Beginn freilich einen kleinen Rückschlag verkraften. Für Erfolgscoach Claude Onesta, der mit Frankreich schon je zwei WM- und EM-Titel holte, ist der Triumph jedenfalls das klare Ziel. "Alles andere würde als Versagen gesehen werden", sagte der 57-Jährige.

Hinter Frankreich wird es in der wohl ausgeglichensten Gruppe C aber eng zugehen: Tschechien, Schweden, Island, Ägypten und Algerien rittern um die drei Plätze hinter den Franzosen, die den Aufstieg ins Achtelfinale bringen.

Dänemark, das in Gruppe D mit Deutschland, Polen, Russland, Saudi-Arabien und Argentinien den Ton angeben wird, lechzt freilich nach Revanche für die bittere EM-Endspiel-Lektion vor eigenen Publikum. Im Jänner 2014 wurde man von den Franzosen beim 32:41 regelrecht an die Wand gespielt. Die Truppe um Superstar Mikkel Hansen vom französischen Ligakrösus Paris St. Germain ist im Großen und Ganzen unverändert, agiert aber unter neuer Führung. Für die Skandinavier ist es das erste Großereignis nach der rund zehnjährigen Trainerära von Ulrik Wilbek, der vom Isländer Gudmundur Gudmundsson beerbt wurde.

24 Mannschaften in vier Gruppen
Die 24 Mannschaften spielen zunächst in den vier Gruppen A bis D die Vorrunde aus, die jeweils ersten vier erreichen das Achtelfinale. In erster Linie geht es natürlich um den Titel. Zugleich aber haben auch die folgenden Plätze eine große Bedeutung. Denn neben dem Titelträger qualifizieren sich auch der Zweite und Dritte für die kommende WM 2017 in Frankreich. Sollten die Franzosen das Halbfinale erreichen, sind es gar die ersten Vier. Zudem steht Olympia auf dem Spiel. Der Weltmeister ist 2016 in Rio dabei. Die Teams auf den Rängen zwei bis sieben qualifizieren sich für Qualifikationsturniere.

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(Bild: KMM)



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