"Charlie"-Anschlag
Paris: Neues Video zeigt Flucht der Terrorbrüder
"Wir haben den Propheten Mohammed gerächt. Wir haben 'Charlie Hebdo' getötet!", brüllt einer der vermummten Terroristen. Dann steigen die Brüder seelenruhig in ihr Fluchtauto ein. Als sie um die Ecke biegen, stellt sich ihnen ein Streifenwagen der Polizei in den Weg. Die Brüder eröffnen mit ihren Kalaschnikows das Feuer, den Beamten bleibt nur der Rückzug.
Die Aufnahmen wurden offenbar aus einem Wohnhaus gegenüber der "Charlie Hebdo"-Redaktion gemacht, in der die Kouachi-Brüder kurz davor elf Menschen töteten. Danach folgten zwei Tage Nervenkrieg und die Suche nach den Attentätern, die am Ende im Feuergefecht mit der Polizei starben.
Noch immer viele Fragen offen
Auch eine Woche nach dem blutigen Anschlag sind noch viele Fragen offen, besonders zu den Hintergründen der Täter. Bei der Erstürmung der Redaktion von "Charlie Hebdo" hatten die Brüder Cherif und Said Kouachi behauptet, sie gehörten zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Sie sollen bereits auf der allgemeinen Terror-Beobachtungsliste TIDE gestanden sein, auf der die USA bekannte oder mutmaßliche Terroristen führen. Zudem sollen sich ihre Namen auf der No-Fly-Liste befunden haben, die Flüge in die USA verwehrt.
Vor allem der jüngere Bruder Cherif Kouachi war einschlägig aktiv. Mit einer Organisation um einen radikalislamischen Prediger soll er Kämpfer für den Dschihad angeworben haben. 2008 wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. Sein älterer Brüder Said Kouachi soll Ausbildungslager der Al-Kaida durchlaufen haben.
Al-Kaida-Ableger bekennt sich zu Anschlag
Mittlerweile bekannte sich der jemenitische Ableger des Terrornetzwerks zu dem Anschlag auf die französische Satirezeitung. "Es wurden Helden rekrutiert, und sie haben gehandelt", erklärte einer der Anführer von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP), Nasser Ben Ali al-Ansi, in einem am Mittwoch im Internet erschienenen Video.
Bisher keine Hinweise gibt es, mit welchen finanziellen Mitteln sich die Brüder Kouachi ihr beträchtliches Waffenarsenal zusammenstellen konnten. Die bisher bekannte Bewaffnung soll auf dem Schwarzmarkt deutlich über 10.000 Euro kosten. Angeblich stammen die Waffen aus dem Ausland.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.