400.000 km lang

Sonde fotografiert Mega-Loch in Korona der Sonne

Wissenschaft
07.01.2015 09:00
Mithilfe des "Solar Dynamics Observatory" haben Forscher ein gigantisches Loch in der äußeren Atmosphäre der Sonne, der sogenannten Korona, entdeckt. Es befindet sich über der Südhalbkugel unseres Zentralgestirns und hat eine Länge von fast 400.000 Kilometern. Man nimmt an, dass solche Löcher kühlere Bereiche sind und für den Sonnenwind mitverantwortlich sind.

Aufgenommen wurde das eindrucksvolle Bild des gewaltigen koronalen Lochs (das mit bloßem Auge nicht zu sehen ist, wohl aber in bestimmten Wellenbereichen) am Südpol der Sonne am Neujahrstag mithilfe eines Instrumentes namens Atmospheric Imaging Assembly an Bord des "Solar Dynamics Observatory". Vor wenigen Tagen hat die US-Weltraumbehörde NASA die faszinierende Aufnahme auf ihrer Website veröffentlicht.

Laut Angaben von C. Alex Young am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt (Maryland) hat das unregelmäßig geformte koronale Loch eine Länge von rund 400.000 Kilometern, seine Fläche entspricht der etwa 400-Fachen der Erdoberfläche.

Löcher sind Ursprung der Sonnenwinde
Koronale Löcher sind dunkle Regionen von geringer Dichte in der äußersten Sonnenatmosphäre. Da sie wenig solare Materie enthalten und deutlich geringere Temperaturen haben, erscheinen sie viel dunkler als ihre Umgebungen. Weil die Sonne dort ihr Magnetfeld öffnet und die Löcher der Ursprung der sogenannten Sonnenwinde sind, sind sie wichtig für das Verständnis des Weltraumwetters.

Auch wenn an der Oberfläche der Sonne Temperaturen von 5.600 Grad Celsius herrschen, ist das kühl im Vergleich zu der darüberliegenden Korona, die Gas mit einer Temperatur von mehr als einer Million Grad beherbergt. Diese hohe Temperatur der Sonnenkorona gibt seit ihrer Entdeckung anno 1939 Rätsel auf, denn eigentlich müsste sie in etwa die Temperatur der Sonnenoberfläche haben.

Im Februar 2010 ins Weltall gestartet
Das SDO war am 11. Februar 2010 an Bord einer Atlas-V-Rakete vom Weltraumzentrum Cape Canaveral in Florida aus ins All gestartet. Seit dem 30. März 2010 beobachtet das NASA-Observatorium die Sonne und funkt ununterbrochen Bilder unseres Zentralgestirns zur Erde.

Mindestens fünf Jahre lang soll die beim Start 3,1 Tonnen schwere Sonde Bilder und Messdaten liefern. Die Astronomen interessieren sich dabei vor allem für die Frage, wie das Magnetfeld der Sonne den Rest unseres Sonnensystems - und damit auch unsere Erde - beeinflusst.

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