1972-2015

News-Journalist Kurt Kuch verlor Kampf gegen Krebs

Österreich
03.01.2015 15:23
Kurt Kuch, stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazin "News", ist tot. Der Burgenländer verstarb nach monatelangem - öffentlichen - Kampf gegen seine Krebserkrankung, wie es am Samstag aus der Verlagsgruppe News hieß. Erst vor wenigen Tagen hatte Kuch im Interview mit krone.tv über seine Erkrankung gesprochen (siehe Video).

Der als "Aufdecker" des Magazins geltende Kuch hatte seine Lungenkrebserkrankung von Beginn an über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook, aber auch medial über Interviews publik gemacht.

Kuch: "Rauchen schlechteste Entscheidung meines Lebens"
Auch setzte sich bis zu seiner Erkrankung starke Raucher vehement für Nichtraucherschutz ein. So engagierte er sich etwa für die Anti-Rauch-Initative "Don't smoke".

"Rauchen tötet. Es war die schlechteste Entscheidung meines Lebens, mit dem Rauchen zu beginnen", hatte Kuch im September zu seiner Unterstützung der Initiative erklärte. "Heute kann ich nur versuchen, mitzuhelfen, dass Österreich zumindest europäisches Niveau erreicht, wenn es darum geht, die fatalen Folgen des Rauchens gering zu halten", so Kuch weiter.

"Absolute Transparenz" auch über seine Krankheit
Seinen öffentlichen Umgang mit seiner Erkrankung begründete der "Journalist des Jahres" 2014 in der Kategorie Investigation in einem "Falter"-Interview auch mit seinem Drang nach Transparenz: "Ich kann nicht von allen absolute Transparenz einfordern, und wenn's um mich selber geht, dann ist Schluss, dann zieh ich mich ins Schneckenhaus zurück."

Der Buchautor - u.a. "Haider - Schatten über Europa" oder "Land der Diebe" - hinterlässt eine Frau sowie eine Tochter. Gefragt nach seinem ersten Gedanken nach Erhalt der Diagnose, sagte Kuch: "Dass ich die Hochzeit meiner heute zwölfjährigen Tochter nicht erleben werde. Da ist alles vorbeigezogen: Ihre Matura, ihr erster Freund - dass ich bei allem nicht dabei sein würde, nur weil ich Trottel geglaubt habe, ich muss rauchen. Ich hätte mich in dieser Sekunde selbst umbringen können vor lauter unendlicher Blödheit."

Große Betroffenheit unter Spitzenpolitikern
Spitzenpolitiker reagierten bestürzt über das Ableben des Journalisten. "Kurt Kuch war eine herausragende Persönlichkeit und einer der wichtigsten Investigativjournalisten dieses Landes (...) Vor allem aber war Kurt Kuch ein Mensch, wie er nur selten anzutreffen ist. Mit ihm habe auch ich einen Freund verloren", hielt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Nobert Darabos in einer Aussendung fest.

Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig betonte, dass Kuchs "Kampf gegen den Krebs, der auch zum Kampf gegen das Rauchen wurde" nicht hoch genug angerechnet werden könne. "Nach so einem langen Leidensweg und so vielen Momenten der Hoffnung und der Hoffnungslosigkeit, wünschen wir der Familie ganz besonders viel Kraft", richteten Glawischnig und der stellvertretende Parteichef Werner Kogler aus.

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