HCB-Skandal in Ktn

Familie mit kontaminiertem Trinkwasser versorgt

Österreich
30.12.2014 07:25
Die Behörde hat den nächsten tragischen Fehler rund um die gefährliche Deponie-Altlast in Brückl in Kärnten aufgedeckt. Bei Wasserproben in einem Haushalt wurden hohe Werte von Hexachlorbutadien, kurz HCBD, festgestellt. Und das bedeutet: Die Bewohner wurden offenbar mit kontaminiertem Trinkwasser versorgt!

Seit vielen Jahren ist die Gefahr bekannt, die von den Umweltgiften der Chemie-Altlast in Brückl ausgeht. Nach der falschen Verwertung des mit HCB kontaminierten Blaukalks - wir haben mehrfach berichtet -, hat das Land bei Wasser-Analysen während der Feiertage den nächsten tragischen Fehler entdeckt.

"Ich bin fassungslos!"
Ein Haushalt in der Nähe der Deponie wurde offenbar mit Wasser versorgt, das nur für die betriebliche Verwendung, zum Beispiel zur Kühlung, gedacht ist. Die Familie wusste von alledem nichts, glaubte, das Wasser aus dem Gemeindenetz zu beziehen. Bei Analysen des vermeintlichen Trinkwassers wurde dann eine hohe HCBD-Belastung festgestellt. "Ich bin fassungslos! Wie konnte das passieren?", so Krisenkoordinator Albert Kreiner.

Während der Feiertage wurde alles unternommen, damit der Haushalt an das richtige Gemeindewassernetz angeschlossen wird und endlich sauberes Wasser bekommt. Kreiner: "Es gibt aber keine unmittelbare Gesundheitsgefährdung."

Weiterhin Lösung für deponierte Umweltgifte gesucht
Bei der Donau Chemie, aus deren "Prozesswasserbrunnen" das belastete Wasser stammen soll, kann man sich das nicht erklären. "Ich kann dazu gar nichts sagen", meint Vorstandsvorsitzender Franz Geiger. Wie er vergangene Woche im Gespräch mit der "Krone" erklärte, habe das Unternehmen Millionen investiert, um die Umwelt von der Altlast zu befreien. Das geplante "Umweltmusterprojekt" ging jedoch schief.

Um die deponierten Umweltgifte endgültig unschädlich zu machen, wird nun nach Lösungen gesucht. Die Betreiber des Wietersdorfer Zementwerkes haben inzwischen ja den Vertrag zur Verwertung des Blaukalks gekündigt. "Wir werden uns die Möglichkeiten ansehen und besprechen", so Geiger.

Der jüngste Fall führt erneut vor Augen, wie wichtig eine praktikable Lösung wäre, um das Umweltgift aus dem Tal zu verbannen.

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