Super-Auftakt

Kraft siegt vor Hayböck bei Tournee in Oberstdorf

Sport
29.12.2014 19:25
Sensationeller Start für Österreich in die Vierschanzen-Tournee: Stefan Kraft gewann in Oberstdorf in einem dramatischen Bewerb vor Michi Hayböck. Rot-Weiß-Rot feiert seine neuen "Superadler"! Für Kraft war es der erste Weltcupsieg, ausgerechnet bei so einem wichtigen Event. "Ich kann es noch gar nicht so fassen, aber diesmal ist alles wie im Traum gelaufen." Gregor Schlierenzauer vermasselte leider seinen zweiten Sprung, landete nur auf Rang 17. Andi Kofler wurde starker Fünfter.

Der umjubelte Held hieß Stefan Kraft: Der 21-Jährige trug ein breites Grinsen zur Schau: "Dass es für den Sieg reicht, ist geil. Ich könnte mir nicht einen schöneren ersten Sieg wünschen, es ist ein echter Traum, auf das habe ich gerne gewartet", meinte der Salzburger. In dieser Saison war er als Zweiter und Dritter nämlich schon knapp am Premierenerfolg dran gewesen. In Oberstdorf ließ er in seinem 50. Weltcupbewerb aber alle Favoriten hinter sich. Der Pongauer durfte sich nach Sprüngen auf 136,5 und 129,0 Meter von den 12.000 Zuschauern feiern lassen.

Zimmerkollege ist nun Weltcup-Leader
Seinem Freund und Zimmerkollegen Michael Hayböck (137,5/132,5) fehlten 6,9 Zähler auf den ebenfalls ersten Weltcup-Triumph. Der in diesem Winter schon viermal drittplatzierte Hayböck stand aber erstmals bei der Tournee auf dem Podium. "Momentan kann ich es noch gar nicht glauben, es ist wie in einem falschen Film", sagte der 23-jährige Oberösterreicher, der erstmals die Weltcupführung übernahm. "Ich habe mich riesig gefreut, dass ich Zweiter bin, das Weltcuptrikot habe ich auch noch übergezogen, was gibt es Schöneres."

Titelverteidiger schwer geschlagen
Der seit Saisonbeginn schwächelnde Titelverteidiger Thomas Diethart landete hingegen nicht ganz unerwartet als 27. nur unter ferner liefen. Auch Gregor Schierenzauer, gegen den deutsche Medien schon vor dem Start eine Schmjutzkübel-Kampagne gestartet hatten, war als 17ter weit zurück.

Einen noch bittereren Abend erlebte indes Mitfavorit Simon Ammann. Der Vorjahressieger aus der Schweiz kam im ersten Durchgang nach einem guten Satz auf 133,0 m nach der Landung zu Sturz und musste seine Hoffnungen auf den ersten Gesamtsieg zum frühestmöglichen Zeitpunkt begraben. "Da ist extrem ärgerlich, ich wäre unter den besten fünf gewesen, wenn ich den gestanden hätte, aber so ist es gelaufen", meinte der unverletzt gebliebene Vierfach-Olympiasieger. Während der Olympia-Dritte Prevc 1,1 Punkte hinter Hayböck noch voll im Tournee-Rennen ist, lief es für den bisherigen Weltcup-Spitzenreiter Anders Fannemel (NOR/6.) und den dreifachen Saisonsieger Roman Koudelka (CZE/7.) nicht ganz nach Wunsch.

Deutsche weit hinten
Die hoch gehandelten Gastgeber aus Deutschland hatten noch weniger Grund zur Freude. Bester DSV-Mann war Severin Freund als 13.

In absoluter Hochstimmung durften hingegen die Österreicher die sofortige Weiterreise nach Garmisch-Partenkirchen antreten. "Die zwei Jungen haben es sensationell gemacht. Den Aufwind nehmen wir mit und freuen uns auf die nächsten Bewerbe", jubelte ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin. In Garmisch stehen zu Silvester Training und Qualifikation für das Neujahrsspringen auf dem Programm.

Ernst Vettori, der Sportlicher Leiter im ÖSV für Skispringen, freute sich überschwänglich über den Doppelsieg. "Das ist unglaublich, ich bin sprachlos und demütig. Bei dieser Konkurrenz ist das eine fantastische Leistung", sagte Vettori.

AUFTAKTSPRINGEN in Oberstdorf, Endstand:
1. Stefan Kraft (AUT) 291,9 Punkte (136,5/129,0 Meter)
2. Michael Hayböck (AUT) 285,0 (137,5/132,5) 

3. Peter Prevc (SLO) 283,9 (139,5/125,5)
4. Kamil Stoch (POL) 274,9 (129,0/131,0)
5. Andreas Kofler (AUT) 274,8 (135,5/126,0)
6. Anders Fannemel (NOR) 270,7 (128,5/131,0)
7. Roman Koudelka (CZE) 265,3 (131,0/127,0)
8. Noriaki Kasai (JPN) 264,3 (137,5/123,0)
9. Daiki Ito (JPN) 262,5 (128,0/128,0)
  Jernej Damjan (SLO) 262,5 (126,5/130,5)
11. Lauri Asikainen (FIN) 258,6 (131,0/125,0)
12. Phillip Sjöen (NOR) 256,7 (128,5/127,0)
13. Severin Freund (GER) 255,0 (126,0/124,5)
14. Anders Jacobsen (NOR) 254,7 (126,5/124,5)
15. Richard Freitag (GER) 251,4 (124,5/125,0)
16. Rune Velta (NOR) 248,1 (125,5/121,0)
17. Gregor Schlierenzauer (AUT) 247,5 (133,0/119,5)
18. Marinus Kraus (GER) 246,9 (129,0/118,0)
19. Stephan Leyhe (GER) 241,8 (120,0/119,5)
20. Taku Takeuchi (JPN) 239,3 (128,0/116,5)
21. Anders Bardal (NOR) 236,4 (122,0/124,0)
22. Daniel Wenig (GER) 236,1 (116,0/119,5)
23. Dmitrij Wassilijew (RUS) 236,0 (124,0/116,0)
24. Robert Kranjec (SLO) 231,8 (120,0/119,5)
25. Michael Neumayer (GER) 230,2 (124,5/123,0)
26. Piotr Zyla (POL) 227,2 (125,0/110,5)
27. Thomas Diethart (AUT) 222,3 (107,5/123,0)
28. Johann Forfang (NOR) 220,3 (111,0/119,5)
29. Vincent Descombes Sevoie (FRA) 217,1 (112,0/119,5)
30. Wladislaw Bojarinzew (RUS) 173,4 (103,0/106,0)

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(Bild: KMM)



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