"Ich bin froh, als Österreicher hier das zurückgeben zu können, was ich selbst vor 20 Jahren als Flüchtling erhalten habe - Schutz, Hilfe und Anerkennung!", sagt der 23-jährige Stefan Z. Stolz schildert der Korporal seine Lebensgeschichte: 1991 aus Osijek (Kroatien) in den Wirren des blutigen Balkankrieges mit den Eltern nach Österreich geflohen. Dann in Oberwart aufgewachsen und maturiert. Jetzt das Technikstudium unterbrochen, um als UN-Soldat das nötige Studiengeld zu verdienen.
Der athletische 1,94-Meter-Hüne ist einer von 171 rot-weiß-roten Blauhelmen im libanesischen UN-Camp Naqoura, zwei Kilometer von Israel und 50 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. In der Umgebung haben sich zwar "nur" 50.000 Flüchtlinge aus Syrien in Zeltstädten niedergelassen, doch mit 1,3 Millionen Kriegsvertriebenen gilt der einstige Zedernstaat, der selbst nur 4,5 Millionen Einwohner zählt, mittlerweile als "Land der Flüchtlinge".
Ehefrau des IS-Kalifen in Flüchtlingslager gestellt
Dementsprechend angespannt ist die Lage. Auch wenn viele Libanesen wissen, dass die Syrer aus reiner Todesangst vor den Assad-Truppen oder den IS-Milizen ihre Heimat, ihr Alles, verlassen, keimt Fremdenhass auf: Angst um die Arbeitsplätze macht sich breit. Es wächst die Befürchtung, dass sich der Islamisten-Terror auch im Libanon breitmachen könnte. Schließlich wurden erst vor Kurzem eine Ehefrau sowie eine Tochter des mordenden IS-Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi in einem Flüchtlingslager gestellt...
So weit. So gefährlich. "Gerade deshalb müsse man dort für Stabilität sorgen, wo neue Krisen entstehen", bekräftigt Verteidigungsminister Gerald Klug, "dass Österreich ein verlässlicher internationaler Truppensteller sei". Der Heeresminister vergewisserte sich beim weihnachtlichen Truppenbesuch auch, dass die Sicherheit der Landsleute nicht gefährdet sind. "Bisher waren UN-Truppen kein Angriffsziel der IS-Kämpfer", sagen Strategen.
So ließ es sich der SPÖ-Politiker auch nicht nehmen, bei der Grundsteinlegung für verbesserte Unterkünfte selbst die Schaufel in die Hand zu nehmen und danach beim Tischfußballmatch als "Meisterwuzzler" vom Platz zu gehen.
Blitz-Manöver verhindert Kollision mit Vögeln
Bei der abschließenden Weihnachtsfeier wünschte der Minister seinen Leuten "viel Soldatenglück" und Kontingentsdechant Steiner den Besuchern "guten Heimflug". Ein Segen, den die Delegation tatsächlich brauchte! Denn knapp vor Beirut gelang es unserem russischen Hubschrauberpiloten nur dank eines Blitz-Manövers, einem Vogelschwarm gerade noch auszuweichen...
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