Zu viele Daten

Experte warnt vor drohender Speicherplatzknappheit

Elektronik
23.12.2014 10:15
Bereits 2020 könnte der Welt der Speicherplatz ausgehen. Davor warnt jetzt Mark Whitby vom Festplattenhersteller Seagate in einem Interview mit dem Magazin "TechRadar". Grund: Wir produzieren schlichtweg mehr Daten als Speicherplatz für diese.

Whitby zufolge soll die jährlich weltweit anfallende Datenmenge von 3,5 Zettabyte im Jahr 2013 bis 2020 auf – vorsichtigen Schätzungen zufolge – 44 Zettabyte steigen. Das seien sechs Zettabyte mehr, als bei Beibehaltung der aktuellen Produktionsrate an Speicherplatz produziert werde, so Whitby gegenüber "TechRadar".

Auch wenn sechs Zettabyte zunächst nicht nach viel klingen mögen: Um nur ein Zettabyte zu "füllen", braucht es laut Whitby 34.359.738.368 Smartphones mit 32 Gigabyte Speicherkapazität.

Diese "digitale Lücke" allein durch ein erhöhtes Speicher-Produktionsaufkommen zu schließen, bedürfte Investitionen in Milliardenhöhe und sei daher keine realistische Option, erläuterte Whitby: "Tatsache ist, dass es viel schwieriger ist, Speicherkapazität herzustellen als Daten zu erzeugen."

Suche nach neuen Speicher-Technologien
Whitby sieht daher die Hersteller in der Pflicht. Die Fähigkeit, Daten immer dichter auf den gleichen Speicherplatz zu packen, sei ein echter Beweis für die menschliche Genialität und Technik. Nun habe man jedoch den kritischen Punkt erreicht, an dem es Zeit für neue Technologien sei, glaubt der Seagate-Experte.

Sein Unternehme experimentiere etwa mit der sogenannten Wärme-unterstützten Magnetaufzeichnung (Heat-Assisted Magnetic Recording, kurz HAMR), bei der die Speicherdomäne vor dem Schreibvorgang durch einen Laser erhitzt wird. Dadurch solle sich die Speicherdichte aktueller Festplatten um das Hundertfache erhöhen.

Als ebenfalls aussichtsreiches Verfahren sieht Whitby das Speichern von Daten in menschlicher DNA. Demnach sei es Forschern der Harvard University bereits gelungen, 700 Terabyte an Daten in nur einem Gramm menschlichen Erbguts zu speichern.

Gewaltige Entwicklung
Die erste Seagte-Festplatte fasste 1979 übrigens gerade einmal fünf Megabyte und kostete laut Whitby damals "ein paar Monatsgehälter". Eine moderne Festplatte mit fünf Terabyte Speicherkapazität gebe es heute bereits für um die 250 Euro. Auf ihr könnten, obwohl von ihren Abmessungen her nicht größer als die erste Seagate-Festplatte, zwei Millionen Fotos, zweieinhalb Millionen Songs und rund 1.000 Filme gespeichert werden, so Whitby.

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