Dabei hatte sich Rosberg fest vorgenommen, seinen Widersacher im Titel-Zweikampf mit gezielten Attacken auf und neben der Strecke aus dem Gleichgewicht zu bringen. "Ich muss alles unternehmen, was ich kann, um Druck auf ihn zu machen", sagte der Gesamtzweite.
17 Punkte liegt der Deutsche vor dem Rennen am Sonntag hinter Hamilton. Trotz der Vergabe doppelter Punkte auf dem Yas Marina Circuit genügt Rosberg auch ein Sieg nicht zum WM-Triumph, wenn sein Rivale Zweiter wird. Hamilton will sich von den Sticheleien seines Stallgefährten auf keinen Fall in einen Fehler zwingen lassen. "Ich werde sicher keine dummen Risiken eingehen, weil ich das nicht nötig habe", schrieb der Mercedes-Pilot in einer am Freitag veröffentlichten Kolumne für die BBC.
Das letzte Grand-Prix-Wochenende wird für die Silberpfeil-Stars zur knallharten Nervenprobe. Schon als junge Kartfahrer waren die Jugendfreunde Hamilton und Rosberg um Meisterschaften gegeneinander gefahren, doch jetzt geht es um viel mehr. "Es ist ziemlich toll, dass wir jetzt 15 Jahre später tatsächlich in der Position sind, von der wir damals geträumt haben: im besten Formel-1-Team um Siege und den Titel kämpfen", sagte Rosberg. "Aber jetzt ist das alles natürlich viel intensiver."
Die Teamführung will nicht mehr in das Duell eingreifen. "Sie sollen frei sein, sie sollen machen können, was sie wollen, um Weltmeister werden zu können", sagte Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe). "Ich hoffe nur, darauf achten wir ganz genau, dass beide Autos ohne Defekte durchkommen."
Die Konkurrenz scheint auch in Abu Dhabi nicht fähig, den Mercedes Paroli zu bieten und damit Rosberg Schützenhilfe zu leisten. Als Dritter des Trainings hatte der dänische McLaren-Fahrer Kevin Magnussen satte 0,782 Sekunden Rückstand auf Hamilton. Vorjahressieger Sebastian Vettel benötigte auf Rang vier 0,846 Sekunden mehr für seine schnellste Runde.
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