Geständnis abgelegt

Mordopfer bei Brand entdeckt: Täter (44) gefasst

Österreich
15.11.2014 16:37
Nachdem Feuerwehrleute beim Löschen eines Brandes in einer Innsbrucker Wohnung am späten Freitagabend die Leiche eines 63-Jährigen entdeckt hatten - der Mann war zuvor ermordet worden und wies Schnittverletzungen am Hals auf -, hat die Polizei den mutmaßlichen Täter festnehmen können. Es handelt sich um einen Nachbarn des Toten, der 44 Jahre alte Mann zeigte sich in der Einvernahme geständig.

Die beiden Männer waren vor der blutigen Tat in der Wohnung des späteren Opfers in der Reichenauer Straße in Streit geraten, wie der Verdächtige im Zuge der Befragung erklärte. Die Auseinandersetzung eskalierte, der 44-Jährige - er war zum Tatzeitpunkt betrunken - griff zu einem Messer und stach mehrfach auf den Hals des 63-jährigen Hausmeisters ein. Das Opfer brach blutüberströmt zusammen.

Danach durchsuchte der Verdächtige die Wohnung des Pensionisten und warf auch Gegenstände aus dem Fenster - laut Chefermittler Walter Pupp ein "nicht nachvollziehbares Täterverhalten". Offenbar um Beweise zu vertuschen, legte der 44-Jährige schließlich gegen 22 Uhr in der Wohnung Feuer und flüchtete.

Bei Löscharbeiten Leiche entdeckt
Ein Nachbar, der den Brand bemerkte, alarmierte sofort die Einsatzkräfte. Das Feuer konnte rasch gelöscht werden, es habe sich um einen "niederschwelligen Wohnungsbrand" gehandelt, berichtete Pupp. In der Küche stießen die Helfer dann auf die Leiche des 63 Jahre alten Hausmeisters, der alleine gelebt hatte.

Noch in der Nacht konnte die Polizei den mutmaßlichen Täter in einer Gaststätte festnehmen. Laut Zeugenaussagen sei der 44-Jährige als Letzter mit dem 63-Jährigen zusammen gesehen worden, hieß es. Das genaue Motiv für die Tat ist noch unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Der Verdächtige sei erst vor Kurzem mit seiner Familie in das fünfstöckige Wohnhaus in der Reichenauer Straße gezogen. Der arbeitslose Mann ist nach Angaben der Ermittler mehrfach vorbestraft und unter anderem wegen Gewaltdelikten verurteilt worden. Einen länger schwelenden Konflikt mit dem Opfer hätten die bisherigen Ermittlungen nicht zutage gefördert, erklärte Pupp.

Mysteriöse Vorfälle in den letzten Tagen
"Entschieden in Abrede" stellte der Beschuldigte, dass er für andere Vorfälle in dem Wohnhaus in den vergangenen Tagen verantwortlich sei, so Pupp. So war in der Nacht auf Dienstag in der Tiefgarage des Hauses Feuer ausgebrochen. Mehrere Pkws wurden dabei zum Teil schwer beschädigt, die Bewohner mussten kurzfristig evakuiert werden.

In der Nacht auf Donnerstag kam es schließlich zu einem weiteren, bislang ungeklärten Vorfall. Dabei sei laut Pupp in ein Kellerabteil eingebrochen worden. Die Behörden hätten demnach zwei aufgedrehte Gasflaschen vorgefunden.

"Die Gesamtschau lässt den Verdacht zu, dass dem Verdächtigen auch dies zuzurechnen ist. Es gibt aber keine Beweise", erklärte Pupp und verwies auf weitere Ermittlungen. Der 44-Jährige wurde in die Innsbrucker Justizanstalt überstellt. Ein Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft soll folgen.

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