Eigentlich hätten die von Elin und SGP (mittlerweile Siemens) gebauten Loks auf 30 Jahre abgeschrieben werden sollen. 2009 wurden sie aber vorzeitig stillgelegt. Die permanenten Mängel - eine Lok brannte 2001 völlig aus - machten den Betrieb unrentabel, so der RH. Zwischen 2005 und 2013 brockten die Triebfahrzeuge den ÖBB einen Verlust von 24,5 Millionen Euro ein.
Höherer Kaufpreis für geringere Leistung und alte Technik
Der Rechnungshof kritisiert auch den Kaufpreis: Die Anschaffungskosten der Lokreihe 1014 seien im Vergleich zur Lokreihe 1116 um 23,4 Millionen Euro höher gewesen, obwohl die 1014er auf einer älteren Technik beruhten und eine geringere Leistung erbrachten. Auch die Reparaturkosten waren deutlich höher.
Für die erfolglosen Verkaufsversuche machen die RH-Prüfer die ÖBB-Produktion GmbH verantwortlich. Die Geschäftsführung habe den Kaufpreis im Februar 2009 auf rund 15 Millionen Euro geschätzt. Durch eine Bewertung von Fachexperten hätte ein realistischerer Verkaufspreis festgelegt werden können, ist der RH überzeugt, das hätte auch die Verkaufschancen erhöht.
"Verkaufsprozess war unsystematisch"
"Der Verkaufsprozess war nicht strukturiert und unsystematisch", fassen die Prüfer zusammen. Für sie sei unverständlich, warum der Verkauf nicht direkt nach dem Stilllegen der Flotte erfolgte. Damals sei der Gesamtzustand der Triebfahrzeuge noch besser gewesen als nach jahrelangem Stillstand.
Laut Rechnungshof versuchte die ÖBB-Produktion zwei Jahre lang - entgegen den Bestimmungen der entsprechenden Konzernrichtlinie - die Loks ohne Einbindung des strategischen Konzerneinkaufs zu verkaufen, zuletzt 2011 an die ungarische ÖBB-Tochter Rail Cargo Hungaria.
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