"Über den Wolken"

Stein-Häftling fliegt als Linienpilot

Österreich
11.11.2014 15:31
Mit dieser Story bekommt Reinhard Meys Klassiker "Über den Wolken" eine ganz neue Bedeutung: Denn für Michael M. (48, Name geändert) ist die Freiheit dort im wahrsten Sinne des Wortes grenzenlos. Den Alltag verbringt er nämlich im Hochsicherheitsgefängnis Stein - bei seinen Ausgängen geht er seinem Job nach. Als Pilot!

Keine Sonderbehandlung, kein Extraservice - dem wegen schweren Betrugs verurteilten Stein-Insassen werde gewährt, was ihm zur Resozialisierung auch zustehe, heißt es. Und das sieht so aus: Im berühmt-berüchtigten Häfen brilliert er in der KFZ-Werkstätte mit seinem technischen und handwerklichen Fachwissen - im Gegenzug darf er bei den Ausgängen seinem Brotjob nachgehen: der Fliegerei. Die einzige Auflage, die dem Betrüger aufgebrummt wurde: Er darf seine Passagiere nur im Inland von A nach B fliegen.

"Ähnlich ist das bei Lokführern"
Die skurril anmutende Arbeitserlaubnis der Anstaltsleitung in Krems-Stein sichert Michael M. jedenfalls seinen Job: Wenn er nach dem Gefängnisaufenthalt die vorgeschriebenen Flugstunden nicht nachweisen kann, würde er seine Lizenz verlieren. "Ähnlich ist das bei Lokführern, dort gelten vergleichbare Auflagen. Aber mich wundert gar nichts mehr", sagt ein Justizinsider. "Wenn ein Verbrecher sagt, er würde gerne den Führerschein machen, bekommt er auch 'Freizeit' dafür."

Aber zurück zum inhaftierten Piloten aus Oberösterreich: General Peter Prechtl, der Leiter der Vollzugsdirektion, fiel aus allen Wolken, als er von der "Krone" damit konfrontiert wurde. Er kann die Causa nach Rücksprache mit der Anstaltsleitung Stein, wo die Flugerlaubnis erteilt wurde, aber bestätigen. Den Akt "Pilot Michael M." will er sich in den kommenden Tagen genauer ansehen.

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